28. Februar 2023 · Rubrik: Agrarökologie

„Agrarökologie: ein Zukunftsmodell?“ – Der neue Podcast von PAN Germany

Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ („Farm to Fork“, F2F) ist eine der wichtigsten Maßnahmen im Rahmen des europäischen Grünen Deals. Sie soll dazu beitragen, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen und einen Wandel bei der Erzeugung und beim Konsum von Lebensmitteln in Europa herbeizuführen. Dafür soll unter anderem der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden bis 2030 halbiert und der Anteil der für die ökologische/biologische Landwirtschaft genutzten Fläche um 25% erhöht werden. Der derzeit verhandelte Kommissionsentwurf für eine neue Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln („Sustainable Use Regulation“, SUR) ist ein wichtiges legislatives Instrument, um diese Ziele in der EU umzusetzen.

Eine wichtige Maßnahme zur Erreichung der Ziele ist nach der F2F-Strategie auch die Förderung von Agrarökologie, beispielsweise über Subventionen der Gemeinsamen Agrarpolitik, über Innovationsförderung und Forschungsinitiativen. Was aber ist eigentlich Agrarökologie? Der Begriff und das dahinterstehende Konzept sind in Deutschland noch recht neu und wenig bekannt.

PAN Germany hat deshalb das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln in der neuen vierteiligen Podcast-Serie „Agrarökologie: ein Zukunftsmodell?“ beleuchtet. In Gesprächen mit vier Expert*innen sprechen wir über die Gefahren des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft und über Ansätze und Beispiele zukunftsfähiger Landbewirtschaftung, Nahrungsmittelproduktion und gesunder Ernährung, die auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden verzichten und ein Bereich der Agrarökologie abbilden können.

Die vier Folgen der Podcast-Serie „Agrarökologie: ein Zukunftsmodell?“ stehen aktuell auf den Podcast-Plattformen Spotify, Deezer und Amazon Music zur Verfügung und werden auch in der neuen Podcast-Rubrik auf der PAN Germany Website zu hören sein:

  1. Stiller Frühling und die Pestizid-Tretmühle: Mit dem unabhängigen Pestizidexperten und Autor des foodwatch Reports „locked-in pesticides“, Lars Neumeister, sprechen wir in der ersten Folge darüber, warum trotz vieler Verbote einzelner Wirkstoffe heute immer noch regelmäßig und intensiv Pestizide in der Landwirtschaft – in Deutschland und weltweit – eingesetzt werden.
  2. Agrarökologie für ein zukunftsfähiges Landwirtschaftssystem: Mireille Remesch vom Forum für internationale Agrarpolitik e.V. erklärt den Begriff der Agrarökologie und zeigt an Beispielen auf, welche Potentiale in der Agrarökologie stecken, um verschiedene Ziele zusammen zu bringen: sowohl gesunde Nahrungsmittel zu produzieren, als auch die Artenvielfalt und Umweltressourcen zu schützen, die Gemeinschaft zu stärken und faire Lebensgrundlagen für Erzeuger*innen zu schaffen.
  3. Agrarökologie für vielfältigere Anbausysteme: Die dritte Folge beschäftigt sich mit agrarökologischen Anbausystemen, die aufgrund ihrer Diversität und Resilienz für gesunde Böden, sauberes Wasser und den Schutz des Klimas stehen. Wie Mischkulturen Feld und Wald nachhaltig vereinen können und welchen Mehrwert solche Agroforstsysteme für die Landwirt*innen und unser Ernährungssystem haben können, besprechen wir mit Leon Bessert vom Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V.
  4. Agrarökologie für mehr Solidarität im Ernährungssystem: In der letzten Folge geht es um agrarökologische Initiativen wie Ernährungsräte, solidarische Landwirtschaften, Gemeinschaftsgärten, Lebensmittelkooperativen und Erzeuger*innengemeinschaften, die für mehr Solidarität in Landwirtschafts- und Ernährungssystemen einstehen. Wie Agrarökologie mit einer nachhaltigen Produktion mehr Fairness für Produzent*innen und Konsument*innen schaffen kann, darüber sprechen wir mit Judith Mayer vom Ernährungsrat für Köln.

Bild: PAN Germany