sollen schädliche oder lästige Lebewesen bekämpfen. Sie stecken u.a. in Schädlingsbekämpfungsmitteln, Desinfektionsmitteln, Schutzanstrichen und in diversen antibakteriellen Haushaltswaren.
Oft ist ihr Nutzen fragwürdig, nicht aber ihre Risiken für Gesundheit und Umwelt.
Mehr als 43.000 Biozid-Produkte sind allein auf dem deutschen Markt registriert. Es gibt Sprays als Allroundwaffe gegen Insekten im Haus, antibakterielle Handseifen, Hygienespüler bis hin zu biozidbeschichteten Sportshirts, Holzschutzmittel, Fassadenfarben mit Bioziden gegen Algen- und Pilzbewuchs, Konservierungsstoffe in etlichen Produkten oder Antifouling-Anstriche an Bootsrümpfen, die ihre giftigen Biozid-Wirkstoffe direkt in Flüsse, Seen und Meere freisetzen.
Alle diese Produkte werden gegen Lebewesen – „Zielorganismen“ – eingesetzt, um sie zu vertreiben, zu schädigen oder abzutöten. Insekten, Mäuse, Ratten, Algen, Pilze, Viren oder Bakterien sollen aus Gründen der Hygiene oder des Materialschutzes bekämpft werden.
Biozide sind letztlich Giftstoffe. Sie sind neben den Pestiziden, die im Pflanzenschutz eingesetzt werden, die einzigen gefährlichen Chemikalien, die gezielt in die Umwelt freigesetzt werden. Sie gelangen aber auch ungewollt über verschiedenste Wege wie Abwasser- und Regenwassersysteme in unsere Umwelt und können dort Nichtziel-Lebewesen und Artenvielfalt schädigen.
Für Anwender*innen und Menschen in der Nähe können sie gesundheitliche Risiken bergen. In guter Erinnerung sind noch die Schäden durch das Insektengift DDT, die anhaltenden Belastungen vieler Häuser durch Holzschutzmittel wie Lindan und PCP oder der Antifouling-Wirkstoff TBT, der verstrichen an Schiffrümpfen weltweit dramatische hormonbedingte Schäden an Meereslebewesen verursachte.
befasst sich seit vielen Jahren politisch und verbraucher*innenorientiert mit Bioziden. Wir setzen uns dafür ein, dass das noch recht neue europäische Biozidrecht im Sinne des Umwelt- und Verbraucherschutzes umgesetzt und Biozide mit besonders gefährlichen Eigenschaften zukünftig nicht mehr eingesetzt werden dürfen.
Wir plädieren für:
PAN Germany möchte Verbraucher*innen ermutigen, sich im Alltag, im Beruf oder in der Freizeit die Frage zu stellen, ob und wann der Einsatz solcher risikoreichen Chemie-Produkte überhaupt notwendig ist.
PAN Germany bietet deshalb viele praxisnahe und verbraucher*innenfreundliche Tipps, um Vorsorgemaßnahmen und biozidfreie Alternativen zu fördern.
Fotorechte: Insektenspray: © Fotolia_Taolmor, Bootsmaler: © Fotolia_Schlierner
PAN Publikationen zum Thema:
Datum: 7. April 2022 5.33 MB
Präsentation zur Veranstaltung Mittagstalk Biozide vom 31.03.2022: "Umweltschadstoffe aus Baumaterialien...Datum: 20. Januar 2022 2.00 MB
Präsentation zur gemeinsamen Veranstaltung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und PAN Germany...Datum: 20. Januar 2022 4.19 MB
Präsentation zur gemeinsamen Veranstaltung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und PAN Germany...Datum: 16. Dezember 2021 445.72 KB
Nachhaltige Kommune: Vermeidung von Bioziden im öffentlichen Raum ...Datum: 2. Dezember 2021 618.73 KB
Poster: Biozide meiden! Umweltfreundlich & nachhaltig in der kommunalen Praxis. ...Datum: 3. März 2021 52.83 KB
Antwort der ECHA auf einen Offener Brief an Bjorn Hansen, Exekutiv-Direktor der ECHA von 13 Organisationen...Datum: 2. Februar 2021 202.21 KB
In einem Offener Brief an Bjorn Hansen, Exekutiv-Direktor der Europäischen Chemikalienbehörde (ECHA)...Datum: 16. November 2020 510.89 KB
PAN Germany kommentiert in dieser Stellungnahme den im Juli 2020 vom Bundesumweltministerium (BMU) vorgelegten...Datum: 10. November 2020 425.37 KB
Empfehlungen für die nachhaltige Beschaffung in Kommunen, Einrichtungen und Betrieben ...Datum: 12. Oktober 2020 483.29 KB
PAN Germany Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 17.08.2020 „Verordnung zur Neuordnung nationaler...