3. Mai 2022 · Rubrik: Pestizide

Veranstaltungsreihe – Pestizidreduktion und Alternativen im Pflanzenschutz

Eine Reduktion des Risikos und Einsatzes chemisch-synthetischer Pestizide um 50 Prozent bis 2030 ist erklärtes Ziel des Europäischen Green Deals. Deutschland unterstützt dieses Ziel und strebt laut Koalitionsvertrag eine “deutliche Verringerung” von Pestiziden an.
Wie kann das gelingen? Was sind die aktuellen politischen Rahmenbedingungen? Welche Praxis-Beispiele gibt es für wirksame Alternativen im Pflanzenschutz und Schädlingsmanagement? Wo sind Schwierigkeiten zu überwinden, wo ist weitere Unterstützung notwendig?

Mit der Veranstaltungsreihe „Mittags-Dialoge: Pestizidreduktion und Alternativen im Pflanzenschutz“ möchte PAN Germany das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten, den Dialog über Möglichkeiten zur Pestizidreduktion befördern und alternative Pflanzenschutzverfahren diskutieren. In einem kompakten Online-Format werden Expert*innen themenspezifisch ihr Fach- und Praxiswissen weitergeben und die Fragen der Teilnehmenden beantworten. Alle Veranstaltungen werden aufgezeichnet und von einem Graphic recording begleitet.

Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Interessierte und Fachleute aus den Bereichen Landwirtschaft und Umwelt- und Naturschutz.

Anmeldung zur Veranstaltungsreihe
Bitte melden Sie sich zur gesamten Reihe an, auch wenn Sie nur an einzelnen Dialogen teilnehmen werden.

Mittags-Dialog 1 / Mittwoch 13. April / 12:00 bis 13:00 Uhr *

Quo Vadis Pestizidpolitik? – Was sind die notwendigen Schritte auf Bundes- und EU-Ebene zur Reduktion?

Weltweit sind Pestizide Treiber des Artenverlustes, sie belasten die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Mit der Reduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pestizide um 50% bis 2030 hat die Europäischen Union ein klares Ziel gesetzt. Deutschland will das Ziel unterstützen. Wie ambitioniert sind die Ziele tatsächlich? Reichen die Reduktionsziele, um die Abhängigkeit vom chemischen Pflanzenschutz tatsächlich zu reduzieren? Die Veranstaltung informiert über Gründe und den politischen Rahmen zur angestrebten

Input

  • Susanne Smolka, Referentin für Pestizide / Biozide, PAN Germany
  • Lars Neumeister, Pestizidexperte

Moderation

  • Tom Kurz, Forum Umwelt und Entwicklung

* Die Auftaktveranstaltung zu den Mittagsdialogen fand bereits im Rahmen der Reihe „Chemiepolitische Mittagstalks 2022“ statt

Mittags-Dialog 2 / Dienstag 26. April 2022 / 12:00 bis 13:00 Uhr

Gelbe Pracht und gutes Pflanzenöl – Pestizidreduktion im Rapsanbau

Raps ist eine beliebte Ackerbaukultur, hat eine gute Vorfruchtwirkung in der Fruchtfolge und ist die Haupt-Ölfrucht in Deutschland. Blühende Rapsfelder erfreuen die Menschen und sind beliebte Nahrungsquellen für Bestäuberinsekten. Aber Raps ist auch anfällig für Schädlingsbefall und zählt zu den besonders intensiven Ackerkulturen. Was bedroht die Rapsbestände? Wie lässt sich die Kultur schützen und dennoch Pestizide reduzieren? Welche Alternativen bestehen zum chemisch-synthetischen Pflanzenschutz? Was sind die Herausforderungen in der Praxis?

Input

  • Ralf Udo Ehlers, e-nema Gesellschaft für Biotechnologie und biologischen Pflanzenschutz
  • Paul Schlegel, Ackerbauberater, Bioland Landesverband Ost

Moderation

  • Susan Haffmans, Referentin für Pestizide, PAN Germany

Mittags-Dialog 3 / Mittwoch 4. Mai. 2022 / 12:00 bis 13:00 Uhr

Ackern ohne Glyphosat? / Bewuchsmanagement ohne Herbizide

Der Einsatz von Herbiziden spielt eine zentrale Rolle im konventionellen Anbau. Wohl bekanntester Wirkstoff ist das Totalherbizid Glyphosat. Herbizide im Allgemeinen und Glyphosat im Besonderen haben erheblichen Einfluss auf die Fauna und Flora. Es zeigt sich aber immer deutlicher, dass der Schwund der Biodiversität nur dann zu stoppen ist, wenn auch an und auf konventionellen Flächen Maßnahmen ergriffen werden, um Lebensräume für Insekten und Tiere zu sichern – und diese Lebensräume sind durch Vegetation, durch die Ackerbegleitflora geprägt. Wie können die Interessen der Landwirte nach guten Erträgen ihrer Kulturpflanzen mit den Interessen des Umweltschutzes beim Wildkrautmanagement zusammengebracht werden? Welche Erfahrungen gibt es bereits, ohne Glyphosat & Co zu wirtschaften und welche Innovationen wären weiter zu fördern, damit in weiten Teilen auf  Herbizide im Ackerbau verzichtet werden kann.

Input

  • Ulf Jäckel, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau
  • Jan Wittenberg, Landwirt, Praxisbericht herbizidfreier Ackerbau

Moderation

  • Susan Haffmans, Referentin für Pestizide, PAN Germany

Mittags-Dialog 4 / Mittwoch 11. Mai 2022 / 12:00 bis 13:00 Uhr

Pflanzenschutz und ganzheitliche Landbewirtschaftung – Wie funktioniert Agrarökologie?

Das Grundverständnis von Agrarökologie basiert auf gesunden Böden, ökologischer Schädlingskontrolle und intakten Agrarökosystemen, die auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden verzichten können. Dieser holistische und integrative Ansatz umfasst ökologische Praktiken ebenso wie soziale Prinzipien. In dieser stetig wachsenden gesellschaftlichen Bewegung wird insbesondere auf den Austausch von wissenschaftlichen Erkenntnissen und lokalen sowie indigenen Erfahrungen gesetzt. Nicht nur die Welternährungsorganisation (FAO) erkennt Agrarökologie als geeignete Landbewirtschaftung zur Erreichung nachhaltiger Ernährungssouveränität an. Auch die EU-Kommission empfiehlt und fordert die Mitgliedstaaten dazu auf, agrarökologische Praktiken zu unterstützen, um die Abhängigkeit von chemischen Inputs zu verringern und eine dauerhafte Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Wie sieht Agrarökologie in der Praxis aus? Wie wird ohne Pestizide gewirtschaftet? Was fördert die Biodiversität? Was hält den Boden gesund?

Input

  • Edouard van Diem, Permakultur Campus
  • Michael Selinger, Michels Kleinsthof, Bio-Landwirtschaftsbetrieb und Solidarische Landwirtschaft

Moderation

  • Tamara Gripp, Referentin für Landwirtschaft und Umwelt, PAN Germany

Mittags-Dialog 5 / Dienstag 17. Mai 2022 / 12:00 bis 13:00 Uhr

Lieblingsobst Apfel: Pestizidreduktion in einer anspruchsvollen Dauerkultur

Der Apfel ist mit großem Abstand das am meisten geerntete Baumobst in Deutschland. Äpfel zählen zu den beliebtesten Obstsorten bei Jung und Alt, sind aber auch bei Schädlingen sehr beliebt. Pflanzenschutz und Schädlingsmanagement im Obstbau sind anspruchsvoll. Mehltau, Schorf oder Feuerbrand, Apfelwickler, Blattläuse oder Apfelstecher – der Apfelanbau hält einige Herausforderungen bereit. So ist wenig verwunderlich, dass von allen Anbaukulturen in Deutschland, der konventionelle Apfelbau der Pestizid-intensivste ist. Wie lassen sich chemisch-synthetische Pestizide einsparen? Welche vorbeugenden Maßnahmen sind in der Dauerkultur möglich? Was sind positive Effekte für Mensch und Umwelt? Was sind die Herausforderungen? Wie steht es um den politischen Rahmen? Gemeinsam mit Expert*innen aus dem ökologischen Obstbau vertiefen wir dieses spannende Themenfeld.

Input

  • Jutta Kienzle, FÖKO, Koordinatorin des Arbeitsnetzes zur Weiterentwicklung des Öko-Obstbaus
  • Jan Kalbitz, Betriebsleiter, langjährige Erfahrungen mit dem Pflanzenschutz im Öko-Obstbau

Moderation

  • Susan Haffmans, Referentin für Pestizide, PAN Germany

 

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