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Hormonschädliche Substanzen (EDCs)

Die sogenannten hormonschädlichen Substanzen  („endocrine disruting chemicals“, EDCs) sind Stoffe, die meist als ungewollte Nebenwirkung den Hormonhaushalt von Menschen und Tieren stören. Seit Jahrzehnten sind dieses Phänomen und die weitreichenden Probleme bekannt, wie hormonbedingten Krebsarten, Unfruchtbarkeit, Verhaltens- und Entwicklungsstörungen und metabolischen Erkrankungen wie Diabetes.

Unmissverständlich ist die Mahnung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, die endokrine Disruptoren als eine globale Bedrohung bezeichnen.

 

Ungefähr 800 Substanzen

stehen derzeit im Verdacht, diese hormongiftige Eigenschaft zu besitzen. Man findet sie überall. Bekannt sind Weichmacher (Phthallate) und Bisphenol A (BpA) in Kunststoffprodukten, aber auch viele Pestizide und Biozide sind bereits als wahrscheinliche Hormongifte identifiziert. Bei ihnen sind die Risiken insofern besonders, weil sie gezielt in der Umwelt und nah an Menschen eingesetzt werden. Durch Abdrift, Hausstaub oder als Rückstände in Lebensmitteln sind Menschen tagtäglich diesen gefährlichen Stoffen ausgesetzt.

 

Die Politik reagiert zu langsam und zu unwirksam

Die Rücksicht auf Industrieinteressen hemmt Maßnahmen. Dabei kann nur das konsequente Ende der Belastungen gegenüber EDCs einen ausreichenden Schutz gewähren.

EDCs wirken bereits in sehr geringen Konzentrationen und können langfristig, sogar über Generationen hinweg irreparable Gesundheitsschäden setzen. Besonders gefährdet sind Kinder und das ungeborene Leben, die unseren besonderen Schutz bedürfen.

 

Europäisches Pestizid- und Biozidrecht

Auf EU Ebene ist rechtlicht festgelegt, dass hormonschädliche Wirkstoffe nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Die Umsetzung dieser Regelung wird seit Jahren verzögert, mit Ausnahmeregelungen aufgeweicht und auf bestimmte ED-Wirkmechanismen beschränkt.

 

PAN Germany

setzt sich für eine konsequente Festsetzung von Stoffverboten ein und plädiert für eine Deutsche und Europäische Strategie hin zu einer EDC-freien Umwelt. Für diese wichtigen Ziele kooperiert PAN Germany im deutschen NGO Verbund „Hormongifte stoppen“ und in der europäischen Allianz „EDC Free Europe“, gemeinsam mit über 70 Organisationen der Zivilgesellschaft.

 

 

Demonstrationszug mit Banner Stoppt „Hormonelle Schadstoffe“: M_Wolters


PAN Publikationen zum Thema:

Kein ausreichender Schutz vor Hormongiften: Mitgliedstaaten stimmen für Kriterien-Vorschlag der EU-Kommission zur Identifizierung von hormonschädigenden Chemikalien

Kein ausreichender Schutz vor Hormongiften: Mitgliedstaaten stimmen für Kriterien-Vorschlag der EU-Kommission zur Identifizierung von hormonschädigenden Chemikalien

Datum: 5. Juli 2017 223.26 KB

Gemeinsame Stellungnahme vom PAN Germany, WECF (Women Engage for a Common Future), HEJSupport BUND, Umweltinstitut...

Hormongifte gefährden Umwelt und Gesundheit

Datum: 24. Mai 2017 357.61 KB

Gemeinsames Statement von den Nichtregierungsorganisationen BUND, Coordination gegen Bayer Gefahren,...

Hormonschädliche Substanzen – Appell an die Bundesregierung zur Wahrung des Vorsorgeprinzips

Datum: 22. Februar 2017 875.51 KB

Im Vorfeld der voraussichtlich entscheidenden Ausschusssitzung am 28. Februar 2017 appelliert eine Allianz...

Hormongifte im Essen:

Datum: 16. Dezember 2016 1.62 MB

Belastungen senken, Verbraucherschutz stärken! Rückstandsfunde hormonschädlicher Pestizide in der...

ZINEB - Antifouling-Wirkstoff und hormonell wirksamer Schadstoff

Datum: 29. Januar 2016 688.47 KB

Zineb, ein Antifouling-Wirkstoff, steht unter dem Verdacht hormonschädigende Eigenschaften zu besitzen....

Warum ein Ausstieg aus der Verwendung hormonell wirksamer Pestizide und Biozide immer dringlicher wird, aber trotzdem nichts passiert

Datum: 5. Oktober 2015 393.14 KB

PAN Germany Pestizid-Brief Nr.06/2015 Ende September 2015 veröffentlichte die Europäische Behörde...

Endocrine disrupting biocides - Why highly hazardous biocides must be phases out

Datum: 23. Dezember 2014 535.94 KB

The background paper explains why the EU Commission has delayed the evaluation and regulation of potential...