gefährden die menschliche Gesundheit, Tiere und unsere Umwelt in besonderer Weise. Hochgefährliche Pestizide können schwere oder irreversible Schäden verursachen, insbesondere unter Armutsbedingungen.
Ihre Anwendung muss dringend beendet werden!
Als hochgefährliche Pestizide (im Englischen Highly Hazaroud Pesticides (HHPs) gelten nach Definition von FAO/WHO solche Pestizide, die für die menschliche Gesundheit, für Tiere und für die Umwelt besonders gefährlich sind bzw. unter den jeweiligen Anwendungsbedingungen schwere oder irreversible Schäden für die Gesundheit oder die Umwelt verursachen. Hierzu zählen Pestizide, die beispielsweise Krebs verursachen, die Fortpflanzung schädigen, das Erbgut verändern oder die hormonschädlich, ozonschädlich oder hoch bienengefährlich sind.
Hochgefährliche Pestizide untergraben die Nachhaltigkeit der Produktion von Nahrungsmitteln. Überall auf der Welt wirken sich HHPs schädigend auf die Umwelt und die biologische Vielfalt aus. Jährlich kommt es zu knapp 400 Millionen Pestizidvergiftungen. Besonders problematisch ist der Einsatz von HHPs unter Armutsbedingungen.
Seit Jahren setzt sich PAN – PAN International und seine Netzwerkorganisationen darunter PAN Germany- für das Verbot hochgefährlicher Pestizide sowie eine neue Politik zur Förderung nicht-chemischer Verfahren ein, um den Wandel hin zu einer gesunden und nachhaltigen Welt für alle vorantreiben.
Das Global Framework on Chemicals – For a Planet Free of Harm from Chemicals and Waste (GFC) hat hochgefährliche Pestizide (Highly Hazardous Pesticides, HHPs) und die mit ihnen verbundene Gefährdung von Menschen und ihrer Umwelt als ein globales Problem anerkannt und benennt mit seinen Zielen Lösungswege: Der schrittweise Ersatz von HHPs und die Stärkung nicht-chemischer, agrarökologische Maßnahmen.
In der Bonn Declaration for a Planet Free of Harm from Chemicals and Waste (Bonner Erklärung für einen von Chemikalien und Abfällen unbelasteten Planeten) des GFC steht: „Wir sind entschlossen, unsere Vision eines von Chemikalien und Abfällen unbelasteten Planeten für eine sichere, gesunde und nachhaltige Zukunft zu verwirklichen.“ Dazu gehört laut Bonner Deklaration auch eine Vermeidung oder – wo dies nicht möglich ist – Minimierung der nachteiligen Auswirkungen von Pestiziden auf Gesundheit und Umwelt.
Die Ziele A7, D7 und A5 des GFC lauten wie folgt:
Target A7 –Bis 2035 haben die Beteiligten wirksame Maßnahmen ergriffen, um hochgefährliche Pestizide in der Landwirtschaft auslaufen zu lassen, wenn die Risiken nicht beherrscht wurden und sicherere und erschwingliche Alternativen zur Verfügung stehen, und den Übergang zu diesen Alternativen zu fördern und sie verfügbar zu machen.
Target D5 – Bis 2030 setzen die Regierungen politische Maßnahmen und Programme, um sicherere und nachhaltigere landwirtschaftliche Praktiken, einschließlich Agrarökologie, integriertem Pflanzenschutz und der Verwendung von nicht-chemischen Alternativen, zu unterstützen, soweit dies angemessen ist..
Target A5 – Bis 2030 arbeiten die Regierungen darauf hin, die Ausfuhr von Chemikalien, die sie auf nationaler Ebene verboten haben, im Einklang mit ihren internationalen Verpflichtungen zu notifizieren, zu regulieren oder zu verbieten.
Die GFC Stakeholder beschlossen auch auf die Gründung einer Globalen Allianz für hochgefährliche Pestizide (HHPs), um den Ausstieg aus der Verwendung dieser besonders gefährlichen Pestizide zu unterstützen und das vereinbarte Ziel A7 zu erreichen. PAN International hat sich seit Jahren für die Gründung einer solchen Alliance stark gemacht und wird sich in der neuen Alliance engagieren.
Auch hormonschädliche Substanzen, sogenannte EDCs (Endocrine Disrupting Chemicals), sind ein globales Problem und waren im Fokus des internationalen Chemikalienmanagements unter SAICM. Dass sich auch das neue GFC weiter mit der EDC Problematik befasst und endlich global gehandelt wird, um Mensch und Natur wirkungsvoller vor hormonschädlichen Chemikalien – einschließlich hormonschädlicher Pestizide – zu schützen, dafür setzt PAN sich weiter ein.
Wer wissen will, welche Pestizide als hochgefährlich eingestuft sind, findet eine Übersicht in der der PAN Liste der hochgefährlichen Pestizide (PAN List of HHPs).
Nach Dekaden des Versagens, während derer sich weltweit Millionen von Todesfällen ereigneten, ist eine entschlossene Politik notwendig, um Pestizidvergiftungen zu stoppen. Die schrittweise Beendigung der Nutzung und das Verbot hochgefährlicher Pestizide sowie eine neue Politik zur Förderung von Alternativen können den Wandel hin zu einer gesunden und nachhaltigen Welt für alle vorantreiben.
Dafür setzt sich PAN Germany im Verbund mit seinen Netzwerk-Partnern weltweit ein und wird dabei von über 500 Organisationen aus mehr als 110 Ländern unterstützt.
PAN Publikationen zum Thema:
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