2. Oktober 2024 · Rubrik: Pestizide

UN-Chemikalienexperten empfehlen globale Maßnahmen gegen Gefährdungen durch Chlorpyrifos

UN-Chemikalienexperten sind sich einig, dass globale Maßnahmen zur Bekämpfung der Gefährdungen durch Chlorpyrifos und anderer Pestizide erforderlich sind.
Zwischen dem 16. und 27. September 2024 trafen sich Chemikalienexperten aus der ganzen Welt in Rom zum Chemical Review Committee (CRC) der Rotterdamer Konvention sowie dem Persistent Organic Pollutants Review Committee (POPRC) der Stockholmer Konvention. Bei beiden wurden bedeutende Schritte für eine strengere globale Regulierung von Chlorpyrifos bzw. Chlorpyrifos-methyl und weiterer Pestizide vorbereitet.

Der Überprüfungsausschuss CRC entschied, dass Chlorpyrifos-Methyl, Paraquat und Paraquat-Dichlorid die Kriterien für die Aufnahme in die Liste des Rotterdamer Übereinkommens erfüllen. Das Expertengremium des Stockholmer Übereinkommens empfahl den Vertragsstaaten, Chlorpyrifos in Anhang A aufzunehmen und – mit einigen noch zu bestimmenden Ausnahmen – global zu verbieten.
Die abschließende Entscheidung über die Empfehlungen der Expertenausschüsse treffen die jeweiligen Vertragsstaatenkonferenzen im nächsten Jahr (2025).

Susan Haffmans, Referentin von PAN Germany und Vorsitzende von PAN International sagt: „Wir begrüßen die Entscheidung der Experten sehr, die Aufnahme von Chlorpyrifos in Anhang A des Stockholmer Übereinkommens zu empfehlen. Dies ist ein dringend notwendiger Schritt, um unseren Planeten und künftige Generationen vor diesem hochgefährlichen Pestizid zu schützen. Auch wenn die formelle Entscheidung erst im nächsten Jahr von der Konferenz der Vertragsparteien getroffen wird, appellieren wir an die Länder, schon heute agrarökologische Alternativen zu unterstützen – im Interesse der Gesundheit ihrer Landwirte, einer gesunden Entwicklung der Kinder von heute und künftiger Generationen“.

Chlorpyrifos ist ein hochgiftiges Organophosphat-Pestizid. Beim Menschen gibt es deutliche Hinweise darauf, dass eine pränatale Exposition gegenüber Chlorpyrifos negative Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung hat.
Da Chlorpyrifos in der Umwelt persistent ist und über weite Entfernungen transportiert werden kann, können seine Auswirkungen Tausende von Kilometern vom Einsatzort entfernt auftreten und die Menschen, die Tierwelt und die Umwelt in der Arktis und anderen abgelegenen Regionen verseuchen.
Viele chemische und nicht-chemische Alternativen, einschließlich agrarökologischer Ansätze in der Schädlingsbekämpfung, wurden in der Risikomanagement-Bewertung beschrieben und vom POPRC in Betracht gezogen.

Weitere Informationen: PAN International Pressrelease 2.10.2024