sind Gifte, die dazu bestimmt sind, lebende Organismen zu schädigen oder abzutöten.
Pestizide schaden aber nicht nur den Organismen, die sie bekämpfen sollen. Pestizide schädigen auch Nützlinge, verunreinigen Gewässer und führen zu Vergiftungen und schwerwiegenden Krankheiten bei Menschen.
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24. Juni 2025 · Rubrik: Pestizide
Durch den Einsatz hochgefährlicher Pestizide werden täglich Menschen vergiftet, dauerhaft Lebensräume geschädigt und Menschenrechte verletzt. Die EU hatte versprochen ihren Beitrag zu leisten, um die Situation für die betroffenen Menschen zu verbessern: Sie hatte zugesagt, den Export verbotener Chemikalien, einschließlich Pestiziden, zu unterbinden. Doch bislang bliebt es bei Ankündigungen. Heute fordert die „End Toxic Pesticide Trade Coalition”(1), der PAN Germany angehört, unterstützt von mehr als 600 Organisationen aus aller Welt, die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, auf, ihr Versprechen aus dem Jahr 2020 einzuhalten und die Produktion, den Export und den Re-Import über Rückstände dieser verbotenen Pestizide in der EU zu beenden.
Die Koalition machte am Vormittag mit einer Aktion vor dem EU-Parlament auf die Situation aufmerksam und veröffentlichte im Rahmen einer Pressekonferenz die gemeinsame Erklärung, die von mehr als 600 Organisationen weltweit unterzeichnet wurde (2).
Mit ihren Forderungen sind die zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften nicht allein: Ende Mai setzten sich Bischöfe aus Europa und Afrika gemeinsam in Brüssel für „ein sofortiges Verbot des Exports und der Verwendung hochgefährlicher Pestizide in Afrika” ein (3). Sie weisen auf die Ungerechtigkeit hin, dass in Europa verbotene Chemikalien dort weiterhin hergestellt und an afrikanische Beschäftigte in der Landwirtschaft verkauft werden. „Diese Doppelmoral muss ein Ende haben.” Sie werden diese Botschaft während der 6. Ministerkonferenz der Afrikanischen Union (AU) und der Europäischen Union (EU) am kommenden Freitag (4) in Rom wiederholen.
Auch die UN-Sonderberichterstatter Marcos A. Orellana, UN-Sonderberichterstatter für Giftstoffe und Menschenrechte, und Olivier De Schutter, UN-Sonderberichterstatter für extreme Armut und Menschenrechte, forderten „die europäischen Institutionen auf, auf regionaler Ebene Führungsstärke zu zeigen und Maßnahmen zu ergreifen, um den Export verbotener Pestizide zu verbieten“.
PAN Germany setzt sich seit Jahren für ein Ende dieser Exporte und für entsprechende rechtliche Regelungen auf nationaler und auf EU-Ebene ein – mit Publikationen, Gutachten, politischen Stellungnahmen und Redebeiträgen auf Hautversammlungen der Pestizidkonzerne. Hierdurch trägt PAN Germany dazu bei, dass Menschen über diese Missstände informiert sind, und politische Entscheidungsträger*innen und Konzerne sich hierzu verhalten müssen. Zudem kooperiert PAN Germany mit Partnergruppen in den Export-Zielländern und unterstützt diese in ihrem Engagement gegen diese Exporte.(5)
(1) Die in der “End Toxic Pesticide Trade Coalition” engagierten Organisationen sind: ActionAid France, Broederlijk Delen, Corporate Europe Observatory (CEO), Child Rights International Network (CRIN), Dreikönig- saktion der Katholischen Jungschar (DKA Austria), Ekō, European Environmental Bureau (EEB), Fondation pour la Nature et l’Homme (FNH), Foodwatch, Friends of the Earth Europe, Greenpeace EU, Humundi, Le CCFD-Terre Solidaire, Pesticide Action Network Europe (PAN Europe), Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany), Public Eye, Slow Food, and Veblen Institute for economic reforms.
(2) Die gemeinsame Erklärung lesen Sie hier. Weitere Versionen in EN, FR, SP, DE, PT, NL, IT and Dänisch finden Sie HIER.
(3) Mehr zum Statement der euroäischen und afrikanischen Bischöfe (Symposium of Episcopal Conferences of Africa and Madagascar, SECAM, and Commission of the Bishops’ Conferences of the European Union, Comece) HIER.
(4) 6th African Union (AU) – European Union (EU) Agriculture Ministerial Conference
(5) Informationen und Beiträge rund um das Thema „Exporte“ stehen unter https://pan-germany.org/tag/export/