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Tierarzneimittel

Arzneimittel-Rückstände aus der Tierhaltung belasten weltweit Böden und Gewässer.

Für viele Arzneimittelwirkstoffe liegen keine oder unzureichende Daten zu ihren Umweltrisiken vor.

Obwohl resistente Keime die Behandlung von Infektionskrankheiten beim Menschen erschweren, werden in Tierställen nach wie vor Reserveantibiotika eingesetzt.

Arzneimittel belasten zunehmend die Umwelt

Die Belastungen der Umwelt, insbesondere von Oberflächengewässern und des Grundwassers, mit Arzneimitteln ist längst zum weltweiten Problem geworden. Die intensive Tierhaltung trägt erheblich zur Umweltbelastung mit Arzneimitteln bei.

Arzneimittel, die in der Nutztierhaltung eingesetzt werden, gelangen über die Ausscheidungen der behandelten Tiere, über Gülle und Mist in die Umwelt. Hier wirken die noch immer aktiven Substanzen schädigend auf Mikroorganismen, Insekten, Fische und Pflanzen.

Antibiotika greifen die für Ökosystemfunktionen nützliche Mikroorganismen an und verschieben ihre Zusammensetzung. Manche Antibiotika hemmen das Wurzelwachstum, die Nährstoffaufnahme und die Keimfähigkeit von Pflanzen, andere sind sehr toxisch gegenüber nützlichen Bodenpilzen. Effekte auf Lebewesen zeigen sich bereits bei geringen Arzneimittel-Konzentrationen von unter 1 Mikrogramm pro Liter.

Antibiotika in der Intensivtierhaltung

Vor dem Hintergrund steigender Raten von Antibiotika-Resistenzen und der Zunahme an multi-resistenten Keimen, steht vor allem die Anwendung von Antibiotika in der Intensivtierhaltung in der Kritik, insbesondere der Einsatz von Reserveantibiotika in Tierställen. Denn der Einsatz von Antibiotika in der intensiven Nutztierhaltung begünstigt die Resistenzentwicklung und Ausbreitung von Bakterienstämmen mit Resistenzen. Auch über die Umwelt werden die Resistenzen verbreitet.

Engargement für mehr Umwelt- und Tierschutz

PAN Germany befasst sich seit einigen Jahren mit der Problematik, verweist auf fehlende Daten zum Einsatz von Tierarzneimitteln, kritisiert die lückenhafte Umweltbewertung, fordert ein Umwelt-Monitoring zum Umweltvorkommen von Arzneimitteln und die Festsetzung von Gewässer-Grenzwerten für Arzneimittel-Belastungen.

Außerdem plädiert PAN Germany für ein Umsteuern im Bereich Tierhaltung und Tierzucht, weg von der Zucht auf Hochleistung und Maschinengerechtigkeit hin zu mehr Robustheit und Langlebigkeit. Durch mehr Tierwohl werden gesündere Tierbestände und eine Reduzierung des Einsatzes von Tierarzneimitteln erreicht.

Fotorechte: Aquakultur:  kranidi_fotolia.com , Geflügelstall: roibu_fotolia.com, Legehennenställe: rupenkamp_fotolia.com, Gülleausbringung: uschi dreiucker_pixelio

 

 


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