14. November 2024 · Rubrik: EDCs allgemein

Sieben Forderungen zum Schutz vor hormonell schädigenden Chemikalien

Mit Blick auf die nächste Legislaturperiode der EU (2024-29) fordert die NGO-Allianz „EDC Free Europe“ die Staats- und Regierungschefs der EU auf, dem Schutz der Menschen vor den Gefahren endokrin wirksamer Chemikalien (EDCs) Priorität einzuräumen. In dem neuen Positionspapier skizziert EDC Free Europe  die aus ihrer Sicht wichtigsten Maßnahmen, um sicherzustellen, dass der EU-Rechtsrahmen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse widerspiegelt und der dringenden Notwendigkeit Rechnung trägt, die EDC-Belastung zu verringern – und letztendlich zu beseitigen.

EDCs sind körperfremde Stoffe, die der menschlichen Gesundheit und den Ökosystemen schaden können, indem sie die normale Funktion natürlicher Hormone im Körper von Menschen und Tieren stören. EDCs können in vielen Alltagsprodukten sowie in Pestiziden enthalten sein. Sie werden mit steigenden Raten von Krebs, Diabetes, Entwicklungsstörungen und Fortpflanzungsproblemen in Verbindung gebracht.

Neben der hohen Gesundheitsbelastung sind auch die Kosten für EDC-bedingte Krankheiten hoch; sie werden für Europa im Jahr 2016 auf 163 Mrd. EUR geschätzt. Diese Zahl berücksichtigt nur einen Bruchteil aller EDC-bedingten Krankheiten und nur eine begrenzte Anzahl bekannter EDCs, was bedeutet, dass die tatsächlichen Kosten deutlich höher sein könnten.

Die von EDC Free Europe formulierten sieben Prioritäten sind entscheidend für das Ziel der EU, eine saubere, widerstandsfähige und wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft aufzubauen.

Um Gesundheit und Umwelt wirksam vor EDCs zu schützen, müssen die EU-Entscheidungsträger:

  1. die Identifizierung von EDCs beschleunigen,
  2. ihre Regulierung beschleunigen und schrittweise die Nutzung bekannter und vermuteter EDCs einstellen,
  3. eine EDC-freie Kreislaufwirtschaft und eine unbelastete Umwelt durch bessere Transparenz und Rückverfolgbarkeit von Chemikalien anstreben,
  4. wissenschaftliche Erkenntnisse über die Auswirkungen von EDCs auf Gesundheit und Umwelt fördern,
  5. die Sensibilisierung der Öffentlichkeit bei EDCs zum Schutz der Gesundheit der Bürger*innen vorantreiben,
  6. die Führungsrolle der EU in der internationalen Chemikalienpolitik stärken,
  7. und Rechenschaftspflichten sowie den Zugang zur Gerichtsbarkeit verbessern.

EDC-Free Europe ist eine Allianz von mehr als 70 Umwelt-, Gesundheits-, Frauen-, Menschenrechts- und Verbrauchergruppen in ganz Europa, die sich gemeinsam für einen umfassenden Schutz gegenüber hormonell wirksamen Chemikalien (EDCs)Europa einsetzen. PAN Germany ist ein aktiver Partner von EDC-Free Europe.

Das vollständige Positionspapier von EDC-Free Europe finden Sie hier (in englischer Fassung).

Die Kurzfassung des Positionspapiers (in englischer Fassung) steht hier zur Verfügung.

Bild: EDC-Free Europe