Neue Studie bekräftigt Krebswirkung von Glyphosat – Industrie in Erklärungsnot

Am 10. Juni 2025 veröffentlichte das Ramazzini-Institut in Bologna zusammen mit Forschenden aus neun weiteren Einrichtungen die Ergebnisse einer neuen Glyphosat-Krebsstudie in der Fachzeitschrift Environmental Health (https://ehjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12940-025-01187-2). Die Studie erregt einiges Aufsehen, denn sie bestätigte mit neuen Daten die Schlussfolgerung der Internationalen Krebsagentur der WHO von 2015, dass Glyphosat krebserregend ist.

Über die Ergebnisse wurde unter anderem in Medien in Indien, Frankreich, den Niederlanden und Brüssel berichtet. Nur im „Heimatland“ von Bayer Cropscience war die Medienaufmerksamkeit bislang begrenzt, immerhin die taz (https://taz.de/Neue-Tierversuche/!6093991/) berichtete am 13.06.2025.

Die veröffentlichte Langzeitstudie verfolgte einen neuen, realitätsnahen Ansatz:
Erstens wurden sehr niedrige Dosierungen verwendet, beginnend mit einer Dosis, die bislang von offizieller Seite als ungefährlich für den Menschen betrachtet wird (0,5 mg/kg). Zudem wurden Wirkungen mittlerer und hoher Dosen untersucht, um zu prüfen, was es mit der Behauptung der EU-Behörden auf sich hat, dass Krebseffekte nur in hohen, extrem unrealistischen Glyphosat-Dosierungen auftreten würden.
Zweitens wurden die Tiere bereits im Mutterleib exponiert, d.h. die trächtigen Ratten bekamen Glyphosat-haltiges Trinkwasser und die geborenen Ratten dann weiter lebenslang bis zu einem Alter von 104 Wochen.

Der wichtigste Befund war das Auftreten von Leukämie und zwar bereits in einem vergleichsweise frühen Alter. Bei 40 % der betroffenen Tiere trat die Leukämie vor der 52. Lebenswoche auf – was beim Menschen einem Alter von etwa 40 Jahren entspräche. In allen Behandlungsgruppen wurden statistisch signifikante dosisabhängige Erhöhungen des Auftretens von gutartigen und bösartigen Tumoren festgestellt. Dazu zählten neben der erwähnten Leukämie, Tumore an Haut, Leber, Schilddrüse, dem Nervensystem, Eierstöcken, Brustdrüsen, Nebennieren, Nieren, Harnblase, Knochen, Gebärmutter und Milz.

Die EU-Kommission, der die neue Publikation zugestellt wurde, will sich (und muss sich) mit den Ergebnissen befassen. Bleibt zu hoffen, dass die EU-Expert*innen nicht auf die Kritik des Bayer-Konzerns hereinfallen, der die Studie erwartungsgemäß kritisiert und gegenüber der taz von „signifikanten methodischen Mängeln“ spricht. Eine Erklärung, welche Mängel da gemeint seien, blieb der Konzern aber selbst auf Nachfrage schuldig.

Die neuen Erkenntnisse müssen aus Sicht von PAN nun unverzüglich in eine Neubewertung von Glyphosat einfließen.




Essential for life? Enttäuschung beim Europäischen Wasserschutz

Trotz Feststellung der besonderen Bedeutung und Gefährdung unsere Wasser-Ressourcen, bleibt die neue EU-Wasser-Strategie hinter der Notwendigkeit und unseren Erwartungen eines vorsorgenden Schutzes – insbesondere vor Belastungen mit Pestiziden, einschließlich PFAS-Pestiziden – deutlich zurück.

Anstatt die Verschmutzung an ihrer Quelle zu bekämpfen, stützt sich die am 3. Juni 2025 vorgestellte „Strategie zur Widerstandsfähigkeit der Wasserressourcen“ der Europäischen Kommission auf nachgelagerte „Reinigungstechnologien“, die noch entwickelt werden müssen. Obgleich die Strategie textlich ausdrücklich anerkennt, dass dringend Maßnahmen erforderlich sind, um Schadstoffe zu bekämpfen, die eine Gefahr für unsere lebenswichtigen Trinkwasserquellen darstellen und PFAS allgemein hier besonders hervorhebt, gibt es keine verbindlichen Maßnahmen zur Verringerung der Pestizidbelastung oder zum schrittweisen Ausstieg der Verwendung von PFAS-Pestiziden. Obwohl auf das Verursacherprinzip Bezug genommen und das „polluter pays principle“ aufgegriffen wird, fehlt ein Vorschlag zur Anwendung dieses Prinzips auf den landwirtschaftlichen Bereich. PFAS-Pestizide oder TFA-Kontamination werden nicht adressiert und keine hier notwendigen vorbeugenden Maßnahmen angestoßen, obwohl sie zu einer weitreichenden Verschmutzung der Wasserressourcen führen.

Seit 2014 verpflichtet das EU-Pestizid-Recht dazu, chemisch-synthetische Pestizide nur als „letztes Mittel der Wahl“ einzusetzen. Statt diese Vorgabe in positiver Weise zu unterstützen, untergräbt die Wasserstrategie diese stattdessen und macht lediglich die Vorgabe eines „nachhaltigen“ Pestizideinsatzes auf 27 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche, ohne klare ergebnisorientierte Maßnahmen zur wirksamen Reduzierung schädlicher Pestizide festzulegen. An entscheidender Stelle spricht die Strategie lediglich von „improved pesticide use“ – ohne überhaupt Pestizidreduktion zu erwähnen.

Die besondere Bedeutung von PFAS-Pestiziden und deren hochpersistentes und schädliches Abbauprodukt TFA, das schon jetzt ubiquitär in Gewässern und Trinkwasser nachweisbar ist und dort stetig weiter akkumuliert, wird völlig außer Acht gelassen, obwohl die wissenschaftlichen Bedenken hinsichtlich der daraus resultierenden weit verbreiteten Verschmutzung zunehmen.

Unser Fazit: Angesichts dieser eklatanten Defizite, wirksame Maßnahmen gegen die chemische Verschmutzung der europäischen Wasserressourcen zu empfehlen, ist nicht damit zu rechnen, dass die Strategie ihr Ziel erreichen wird, entscheidend für die Sicherheit und das Wohlergehen der EU-Bürger*innen beizutragen und den Zugang zu sauberem Wasser für alle zu gewährleisten.

 

Weitere Informationen:

European Water Resilience Strategy vom 03.06.2025

PAN Germany Stellungnahme im Rahmen der Sondierung „Europäische Strategie für eine resiliente Wasserversorgung“ Ref. Ares(2025)843493 – 04/02/2025

PAN Europe Pressemitteilung vom 4.6.2025: European Water Resilience Strategy: sinking ambitions on pesticide pollution




Deutsche Behörden beantragen neue Gefahreneinstufung für TFA

TFA (Trifluoracetat oder Trfluoressigsäure) zählt zu den per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) und ist ein stabiles Abbauprodukt von PFAS-Pestiziden und anderen PFAS-Verbindungen. Die zuständigen deutschen Behörden bewerten TFA als fortpflanzungsgefährdend sowie als sehr langlebig und sehr mobil und haben ein entsprechendes Einstufungsdossier bei der Europäischen Chemikalienagentur eingereicht.

Entsprechend soll TFA in neue Gefahrenklassen nach der europäischen Chemikalienverordnung REACH und der CLP-Verordnung zur Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe eingestuft werden, wie die Bundesstelle für Chemikalien, das Umweltbundesamt und das Bundesinstitut für Risikobewertung in einer gemeinsamen Pressemitteilung am 26.05.2025 bekannt gaben. Bezüglich der Reproduktionstoxizität soll eine Einstufung als R 1B erfolgen mit dem Gefahrenhinweis H360Df: „Kann das Kind im Mutterleib schädigen. Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen“.

Mit Veröffentlichung des Dossiers startet eine sechswöchige Frist zur Kommentierung des Vorschlags, an der sich Umweltverbände und andere Interessensvertretungen beteiligen können. Nach Erhalt und Auswertung aller Kommentare wird der wissenschaftliche Ausschuss der ECHA eine Stellungnahme ausarbeiten und innerhalb von 18 Monaten an die EU-Kommission übermitteln.

PAN Germany begrüßt den Vorstoß der deutschen Behörden ausdrücklich und hofft auf eine breite Unterstützung des Dossiers in der jetzt gestarteten Kommentierungsphase. 

Die vom PAN Europe und ihren Mitgliedsgruppen durchgeführten Analysen zur TFA-Belastung von Gewässern, Trinkwässern und Wein der vergangenen Monate zeigen die Dringlichkeit, TFA endlich angemessen zu bewerten und zu regulieren. Die weitreichende Verbreitung von TFA in der Umwelt stellt eine große Bedrohung dar, da TFA sich in den Umweltmedien aufgrund seiner Persistenz ständig weiter anreichert und sich die Substanz bei der Trinkwasseraufbereitung nicht mit den üblichen, wirtschaftlich vertretbaren Methoden entfernen lässt.  PAN Germany berichtete.

Aus PAN-Sicht muss die Bundesregierung jetzt die notwendigen nächsten Schritte einleiten und sich
a) für ein Verbot von PFAS-Pestiziden und anderen TFA-emittierenden Produkten auf EU-Ebene einsetzen,
b) das von der EU jetzt offiziell beschlossene Flufenacet-Anwendungsverbot (ein endokrinschädliches und TFA-freisetzendes PFAS-Pestizid) sofort umsetzen und die Mittelzulassungen am 10. Dezember 2025  – ohne eine weitere Aufbrauchsfrist! –  widerrufen, und
c) der Gesetzgebung folgend nach Art. 44 der Pestizidzulassungs-Verordnung EU/1107/2009 die Mittelzulassungen aller weiteren PFAS-Pestizide schnellstens widerrufen, da diese ebenfalls TFA als Abbauprodukt freisetzen können.

Weitere Informationen zu TFA




Online Forum: Mythos „Pestizide sichern die Ernährung der Welt“

Datum: Mittwoch, 11. Juni 2025
Uhrzeit: 15:30 – 17:30 Uhr
Ort: Online via Zoom
Veranstaltende: Agrar Koordination & PAN Germany

Das Narrativ, wonach chemisch-synthetische Pestizide unverzichtbar und alternativlos für die globale Ernährungssicherheit seien, hält sich hartnäckig in Politik, Gesellschaft und Medien. Doch die Realität sieht anders aus: Der weltweite Pestizideinsatz nimmt zu – gleichzeitig steigt die Zahl hungernder Menschen. Sind chemisch-synthetische Pestizide wirklich notwendig, um alle Menschen satt zu machen und den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen? Sind nicht-chemische Verfahren zum Pflanzenschutz tatsächlich weniger wirksam, zu teuer oder zu kompliziert?

Gemeinsam mit Expert*innen schauen wir, was dran ist an der „Pestizide sichern die Ernährung der Welt“-Geschichte:

Prof. Dr. Ralf-Udo Ehlers, Vorstand & Wissenschaftsreferent, PAN Germany

Lars Neumeister, Pestizidexperte

Mireille Remesch, Referentin für Agrarpolitik, Agrar Koordination

Susanne Smolka, Referentin für Pestizide & Biozide, PAN Germany

Tamara Wuttig, Referentin für Landwirtschaft & Umwelt, PAN Germany

Moderation: Tanja Busse

Unser Online Forum bietet Raum für wissenschaftlich fundierte Einordnung, fachlichen Austausch und Diskussion. Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter*innen von Medien, Politik, Behörden und Verbänden.

Anmeldung bis zum 10.Juni 2025 unter: https://app.guestoo.de/public/event/d1f58a59-c614-437f-a7b9-385f141a75e0

Für die Förderung dieser Veranstaltung bedanken wir uns bei:




Redebeitrag auf der Alzchem Hauptversammlung am 8. Mai 2025

Rede von Dr. Peter Clausing vom Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) auf der Hauptversammlung der Alzchem Group AG Hauptversammlung am 08.05.2025:

„Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats.

Mein Name ist Dr. Peter Clausing vom Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. und ich spreche als Bevollmächtigter des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. Ich bin Toxikologe und mit den Eigenschaften des Alzchem-Produkts Dormex® und seines Wirkstoffs Cyanamid, um die es mir hier geht, vertraut.

Ausgelöst von Vergiftungsfällen in Italien wurde dem Wirkstoff Cyanamid im Jahr 2008 seine Genehmigung entzogen, und das Produkt Dormex® verlor damit spätestens im März 2009 EU-weit sämtliche reguläre Zulassungen. Das Erscheinungsbild von akuten Dormex-Vergiftungen ist in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben und bezieht sich neben den Fällen in Italien auf eine ganze Serie von Fällen in Ägypten sowie auf weitere Fälle in Indien und Frankreich. Am häufigsten sind es großflächige dramatische Hautschäden, wobei auch eine sensibilisierende Wirkung nachgewiesen wurde, d.h. bei wiederholter Einwirkung werden die Effekte von immer geringeren Dormex-Mengen hervorgerufen. Interessanterweise kann es zu den Hauteffekten auch nach oraler Aufnahme von Cyanamid kommen. In der Literatur ist ferner multiples Organversagen beschrieben, und es gibt Langzeiteffekte bei sehr niedrigen Dosierungen, insbesondere auf die Schilddrüse und auf das ungeborene Leben, was zur Einstufung von Cyanamid als vermutlich krebserregend und reproduktionstoxisch führte.

Mit Blick auf die Behauptung der Unternehmensleitung, dass es das höchste Anliegen sei – Zitat – „dass Dormex® sicher eingesetzt wird“, möchte ich darauf hinweisen, dass dem Dormex-Wirkstoff Cyanamid in der EU deshalb seine Genehmigung entzogen wurde, weil – und ich zitiere aus dem offiziellen Dokument – „eindeutig davon auszugehen ist, dass der Wirkstoff sich schädlich auf die menschliche Gesundheit und insbesondere die der Anwender auswirkt, da die Exposition über dem AOEL liegt.“ Zitat Ende. Die Abkürzung AOEL steht für die gesetzlich festgelegte maximal zulässige Anwenderexposition.

Dabei wird mit dieser Formulierung das Ausmaß des Problems in keiner Weise deutlich, denn nach Berechnungen der EU-Behörde wird die maximal zulässige Anwenderexposition selbst bei umfassender Verwendung persönlicher Schutzausrüstung um mehr als das 60-fache – Sie haben richtig gehört – um mehr als das 60-fache überschritten, für Passanten um das 14-fache und selbst innerhalb der Wohnungen von Anrainern um ein Mehrfaches.

Angesichts dieser dramatischen Zahlen habe ich folgende Fragen:

  1. In welcher Menge hat AlzChem in den vergangenen fünf Jahren Cyanamide zur Herstellung von Dormex und von Dormex selbst zur Anwendung in der Landwirtschaft in Drittstaaten exportiert?
  2. Auf Ihrer Website teilen Sie mit, dass Sie gemeinsam mit ihren Vertriebspartnern darauf achten, dass bei den Landwirten ausreichend Schutzausrüstung zur Verfügung steht. Wodurch zeichnet sich diese Art von Schutzausrüstung im Vergleich zur der in Europa üblichen aus? Das heißt, durch welche Maßnahmen verhindern Sie die zig-fache Überschreitung der Grenzwerte? Können Sie eine detaillierte Beschreibung der verwendeten Schutzausrüstung zur Verfügung stellen?
  3. Haben Sie die Wirksamkeit der Schutzausrüstung getestet? Falls ja, sind Sie bereit, die Ergebnisse dieser Testung zu veröffentlichen?
  4. Auch Passanten und Anrainer sind gefährdet. Welche Schutzausrüstung wird diesen Personengruppen zur Verfügung gestellt?
  5. Wie stellen Sie sicher, dass die Schutzausrüstung von den Dormex-Exponierten in den Exportländern tatsächlich genutzt werden kann?
  6. Am Beispiel von Südafrika: welchen Umfang hatte die Lieferung von Schutzausrüstung an ihren dortigen Vertriebspartner konkret, d.h. welche Teile, welche Stückzahl in welchen Jahren? Wenn diese detaillierte Information nicht sofort verfügbar ist, wären Sie bereit, diese in angemessener Zeit zur Verfügung zu stellen?

Wie ich eingangs erläutert habe, ist wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge die gängige Schutzausrüstung nicht in der Lage, ausreichend Schutz zu gewähren. Ich habe die Fragen nach deren Bereitstellung trotzdem gestellt, weil nach unseren Erkenntnissen – was immer Sie Ihrem Vertriebspartner in Südafrika liefern – diese Schutzausrüstung offenbar nicht bei den Betroffenen ankommt.

Vor diesem Hintergrund fordere ich die Aktionärinnen und Aktionäre auf, Vorstand und Aufsichtsrat nicht zu entlasten und stattdessen für den Gegenantrag des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre zu stimmen!

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.“

 




Alzchem in zunehmender Kritik wegen des Exports von in der EU verbotenen gefährlichen Pestiziden

Pressemitteilung zur Alzchem Hauptversammlung 2025

  • Unverantwortliche Exporte von Dormex und Cyanamid zur Verwendung in der Landwirtschaft müssen sofort eingestellt werden
  • Alzchem erfüllt eigenes Versprechen der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht in Übereinstimmung mit den UN-Standards nicht
  • Schwerkranke Bäuerin spricht auf Aktionärsversammlung

7. Mai 2025. Der Chemiekonzern Alzchem sieht sich auf seiner morgigen Hauptversammlung scharfer Kritik ausgesetzt, weil er weiterhin Pestizide exportiert und vermarktet, die für den Einsatz in der Europäischen Union als zu gefährlich gelten. Zivilgesellschaftliche Organisationen aus Südafrika (Women on Farms Project) und Deutschland (PAN Germany, INKOTA-Netzwerk) und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre Deutschland fordern ein Ende des Exports und des schädlichen Einsatzes des Produkts Dormex, insbesondere in Südafrika.

Alzchem exportiert weiterhin das Pestizid Cyanamid, das als krebserregend und fortpflanzungsgefährdend eingestuft ist. Es wurde in der EU vom Markt genommen, weil es nachweislich erhebliche Gesundheitsrisiken, insbesondere für Landwirt*innen, in sich birgt. Alzchem exportiert weiterhin Cyanamid und Dormex in großen Mengen. Dormex wird in Ländern wie Südafrika in erheblichem Umfang eingesetzt. Landarbeiter*innen berichten von Anwendungen ohne ausreichende Schulung, bei fehlender Schutzausrüstung und daraus resultierenden Gesundheitsschäden für die Beschäftigten, was einen klaren Verstoß gegen die Vorschriften zum Arbeits- und Gesundheitsschutz darstellt.

Am 6. Mai 2025  zogen Landarbeiterinnen und Bewohnerinnen zum Büro von Philagro, dem autorisierten Vertriebspartner von Alzchem in Südafrika, in Somerset West, um ein an Andreas Niedermaier, CEO der Alzchem Group AG, gerichtetes Memorandum zu übergeben. Am 8. Mai wird Dina Ndleleni – eine ehemalige Landarbeiterin und heutige Aktivistin bei Women on Farms Project, deren Gesundheit durch den Kontakt mit Dormex irreversibel geschädigt wurde -auf der online durchgeführten Alzchem-Hauptversammlung erneut die Forderung der Landarbeiterinnen nach einem Ende der Doppelstandards im Pestizidhandel stellen.

Dina Ndleleni, ehemalige Landarbeiterin, kritisiert: „Im Juli 2022 wurde ich während meiner Arbeit beim Tafeltraubenproduzenten Mooigezicht Estates mit Dormex vergiftet. Dies hat sich auf alle Aspekte meines Lebens ausgewirkt. Meine Lunge wurde so geschädigt, dass ich meinen Arbeitsplatz und mein Einkommen verlor, weil ich arbeitsunfähig war. In den sieben Jahren, in denen ich auf der Farm gearbeitet habe, habe ich weder eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) noch eine Schulung oder Informationen über die verwendeten Pestizide erhalten. Ich fordere nun Gerechtigkeit und eine Entschädigung für meine verlorene Beschäftigung und mein Einkommen sowie für die dauerhaften Gesundheitsschäden, die ich erlitten habe. Ich bitte Alzchem, den Vorfall meiner Dormex-Vergiftung auf dem Weingut Mooigezicht in De Doorns zu untersuchen. Ich bitte Alzchem, mir dabei zu helfen, den entsprechenden Farmbesitzer  wegen fahrlässiger Verwendung von Dormex zur Verantwortung zu ziehen.“

Die Exportpraxis von Alzchem widerspricht international anerkannten Richtlinien wie den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs), die Alzchem ausdrücklich zu befolgen behauptet. Alzchem erwähnt zwar die Durchführung von Schulungen, es gibt jedoch keine ausreichenden Belege dafür, dass diese Schulungen in allen Regionen, in denen seine gefährlichen Produkte verkauft werden, umfassend, regelmäßig oder effektiv sind. Die primäre Verantwortung des lokalen Arbeitgebers für die Sicherheit der Arbeitnehmer*innen entbindet Alzchem nicht von seinen eigenen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten, insbesondere von der Notwendigkeit präventiver Maßnahmen zur Gewährleistung der sicheren Verwendung seiner Produkte.

Dr. Peter Clausing von PAN Germany fordert: „Die Behauptung von Alzchem, Dormex sei sicher in der Anwendung, ist völlig inakzeptabel. Nach Angaben der europäischen Behörden wird der zulässige Grenzwert für Anwender*innen selbst mit persönlicher Schutzausrüstung um mehr als das 60-fache überschritten. Es ist überfällig, alle Exporte von Dormex und Cyanamid für landwirtschaftliche Zwecke einzustellen. Wir fordern AlzChem auf, in den Exportregionen proaktiv auf sicherere Alternativen umzusteigen.“

Silke Bollmohr vom INKOTA-Netzwerk fordert: „Der Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit muss Vorrang vor dem Profit haben.Dormex wird aus wirtschaftlicher Zweckmäßigkeit eingesetzt – nicht aus der Not heraus. Viele Weinbaubetriebe beweisen bereits, dass ein erfolgreicher Anbau auch ohne Dormex möglich ist, zum Beispiel durch den Anbau von Rebsorten, die von Natur aus an milde Winter angepasst sind.“

Link zum Gegenantrag der Vereinigung Ethischer Aktionäre Deutschland: https://www.kritischeaktionaere.de/alzchem/export-und-vermarktung-von-gesundheitsschaedlichen-und-in-der-eu-verbotenen-pestiziden-unser-gegenantrag/

Pressekontakte:

 




Redebeitrag auf der BASF-Hauptversammlung am 02.05.2025

Rede von Dr. Peter Clausing vom Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) auf der Hauptversammlung der BASF AG am 02.05.2025: 

„Sehr geehrte Damen und Herren Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats.

Mein Name ist Dr. Peter Clausing vom Pestizid Aktions-Netzwerks e.V. und ich spreche als Bevollmächtigter des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. Ich bin Toxikologe und mit den Eigenschaften jenes Abbauprodukts von Pestiziden vertraut, über das ich heute sprechen werde. Es geht um Triflouracetat, oder kurz TFA, ein Abbauprodukt sogenannter PFAS-Pestizide. Die BASF hat Pestizidprodukte mit mindestens 4 PFAS-Wirkstoffen in ihrem Portfolio. Konkret geht es um die Wirkstoffe Flufenacet, Mefentrifluconazol, Picolinafen und Tritosulfuron. Zu den PFAS-Wirkstoffen gehört auch Fipronil, das in der EU verboten ist, aber von der BASF zum Beispiel in Mexiko in Pestizidprodukten angeboten wird. Abgesehen davon, dass Fipronil zur TFA-Belastung von Mensch und Umwelt beiträgt, sind Präparate mit diesem Wirkstoff in Mexiko auch für massive Bienensterben verantwortlich.

TFA ist eine so genannte Ewigkeitschemikalie und zugleich ein Stoff, der eine Gefahr für das ungeborene Leben darstellt, wobei laut Behördenunterlagen Augenmissbildungen im Vordergrund stehen. Beim zur Zeit laufenden REACH-Verfahren wurde TFA von den Behörden als Substanz der Kategorie 1B vorgeschlagen, also als „wahrscheinlich reproduktionstoxisch beim Menschen“.

Auch wenn es noch andere Emissionsquellen gibt, sind PFAS-Pestizide die vorherrschende Quelle für die Kontamination von Grund- und Trinkwasser mit TFA. Laut Europäischer Chemikalien Agentur werden in der EU pro Jahr knapp 5.500 Tonnen PFAS-Pestizide ausgebracht. Und aus dem Bericht des Umweltbundesamts von 2023 geht hervor, dass in Deutschland das Potenzial besteht, dass durch die ausgebrachten PFAS-Pestizide jährlich bis zu 521 Tonnen TFA gebildet werden. TFA ist, wie gesagt, eine so genannte Ewigkeitschemikalie. Mit anderen Worten, jedes Jahr gelangen in Deutschland bis zu 521 weitere Tonnen TFA in die Umwelt. Das erklärt den steilen Anstieg der Belastung, der über die letzten 15 Jahre festgestellt wurde. Um diese flächendeckende Kontamination von Oberflächen- und Grundwasser einzudämmen, sollten PFAS-Pestizide umgehend aus dem Verkehr gezogen werden.

Ich habe deshalb folgende Fragen:

  1. Welche Menge an PFAS-Pestiziden, also Flufenacet, Mefentrifluconazol, Picolinafen und Tritosulfuron werden von der BASF innerhalb der EU vermarktet?
  2. Hat die Unternehmensleitung angesichts der steigenden TFA-Kontamination und der damit verbundenen Gesundheitsgefahren, die Absicht, verantwortungsvoll zu handeln und die Wirkstoffe Mefentrifluconazol und Picolinafen vor Ende der derzeit laufenden Genehmigung aus dem Portfolio zu nehmen?
  3. Ist das Unternehmen bereit auf den Export von Fipronil, Flufenacet und Tritosulfuron, also Wirkstoffe, die ihre Genehmigung in der EU verloren haben bzw. demnächst verlieren werden, bzw. deren Produkte zu verzichten? Wenn nicht, sind Sie der Ansicht, dass diese Wirkstoffe in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas weniger zur TFA-Anreicherung als in Europa beitragen und wenn ja, warum?

Vor diesem Hintergrund fordere ich die Aktionärinnen und Aktionäre auf, Vorstand und Aufsichtsrat nicht zu entlasten und stattdessen für die Gegenanträge des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre zu stimmen!

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.“




BRSCOPs in Genf: PAN setzt sich für ein Verbot von Chlorpyrifos und eine strengere Regulierung anderer Pestizide ein

PAN-Vertreter*innen aus aller Welt setzen sich in Genf für dringende Maßnahmen gegen schädliche Pestizide wie Chlorpyrifos und Paraquat ein. Eine virtuelle Teilnahme am Side-EventAccelerating the transition from HHPs to biopesticides and agroecological alternatives “ ist möglich.

Bis zum 9. Mai versammeln sich die weltweit führenden politischen Entscheidungsträger*innen und Wissenschaftler*innen in Genf zu den Konferenzen der Vertragsparteien (COP) der Baseler, Rotterdamer und Stockholmer Konvention (BRS COPs). PAN hat Beobachter-Status und fordert von den Vertragsstaaten insbesondere dringend notwendige Maßnahmen gegen Chlorpyrifos – eines der schädlichsten Pestizide, das in vielen Regionen der Welt heute noch verwendet wird.

PAN fordert ein weltweites Verbot von Chlorpyrifos ohne Ausnahmeregelungen und zeigt: Es gibt praktikable Alternativen. Lesen Sie hier die PAN Intervention vom 28.4.2025 mit dem Appell an die Vertragsstaaten, Chlorpyrifos in Anhang A der Stockholm Konvention aufzunehmen.

Chlorpyrifos ist ein hochgiftiges Organophosphat. Es wurde bereits in über 40 Ländern verboten. Es besteht wissenschaftlicher Konsens darüber, dass Chlorpyrifos neurotoxisch ist und irreversible Hirnschäden bei Kindern verursacht. Zudem wird der Wirkstoff über Tausende von Kilometern verfrachtet und kontaminiert auf diese Weise selbst entlegenste Ökosysteme wie die Arktis. Für PAN steht fest: Es ist jetzt an der Zeit, entschlossen zu handeln und sich für die weltweites Verbot dieses Pestizids einzusetzen.

Ebenfalls im Fokus von PAN stehen Paraquat, Acetochlor, Carbosulfan und Fenthion. PAN unterstützt die Forderung nach deren Aufnahme in Anhang III der Rotterdam Konvention, um so insbesondere Ländern des Globalen Südens die Möglichkeit einzuräumen, mehr Informationen über diese Stoffe zu erhalten und informiert entscheiden zu können, ob sie Einfuhren dieser gefährlichen Pestizide in ihre Länder zulassen oder nicht.

Die Vertragsstaaten stehen in der Verantwortung, Menschen und ihre Umwelt zukünftig besser vor einigen besonders schädlichen Pestiziden zu schützen. Dass sicherere und nachhaltigere Alternativen vorhanden sind, darüber informiert PAN International auf einer extra für die BRSCOPs eingerichteten Landingpage sowie vor Ort an seinem Infostand und im Rahmen von Veranstaltungen. An dem folgenden Side-Event mit PAN Beteiligung kann virtuell teilgenommen werden: Freitag 2. Mai 14-15h30: BRS COPs side event: Accelerating the transition from HHPs to biopesticides and agroecological alternatives. Hier registrieren.

Informationen und Neuigkeiten rund um die laufende BRSCOPs stellt PAN International hier online.




Recherche bestätigt: Baumwollfarmer in Tansania stark von Pestizidvergiftungen betroffen

Von den 1074 im Rahmen einer neuen Studie[1] befragten Beschäftigten im Baumwollanbau in Tansania gaben 48 % an, innerhalb von 24 Stunden nach der Pestizidexposition gesundheitliche Beeinträchtigungen erlitten zu haben. Die Angaben beziehen sich auf das Jahr 2024. Nur 6 % der gesundheitlich Betroffenen ließen sich medizinisch behandeln. Die Daten bestätigen das Ausmaß von Pestizidvergiftungen und zeigen auch, wie sehr Schätzungen, die einzig auf Grundlage von Krankenakten erfolgen, das Vergiftungsproblem unterschätzen.

Zu den von den Betroffenen berichteten Gesundheitswirkungen zählten starke Kopfschmerzen (48 %), unnatürliches Kribbeln/Taubheit der Haut (48 %), Muskelschwäche, Zittern oder gestörte Bewegungen (20 %), Sehstörungen (17 %) und Lähmungen (3 %).

Bei den Vergiftungsfällen fielen vier Pestizide besonders auf: Über 80 % der Vorfälle ereigneten sich nach Expositionen mit Profenofos, Lambda-Cyhalothrin sowie Mischungen aus Chlorpyrifos und Cypermethrin. Alle vier Wirkstoffe finden sich auf der PAN Liste der hochgefährlichen Pestizide[2].

Profenofos und Chlorpyrifos sind Organophosphat-Insektizide, die u.a. schädliche Auswirkungen auf das Nervensystem haben. Jedes von ihnen ist bereits in mindestens 39 Ländern der Welt verboten. Zu den schwerwiegenderen gesundheitlichen Auswirkungen, über die in der aktuellen Studie berichtet wurde, gehören extreme Unruhe, Bewusstseinsverlust und Krampfanfälle.

Chlorpyrifos steht wegen seiner Persistenz und seiner gesundheits- und umweltschädigenden Wirkungen derzeit international besonders im Fokus: Auf den jetzt beginnenden Vertragssaatenkonferenzen der Stockholm und der Rotterdam Konvention in Genf (30.4. – 9. Mai) wird darüber entschieden, ob das Insektizid in die Anhänge der internationalen Übereinkommen aufgenommen und damit weltweit strenger reguliert bzw. verboten wird.[3] Chlorpyrifos wirkt schädigend auf die Gehirnentwicklung von Kindern und das bereits, wenn diese sich noch im Mutterleib befinden. Es ist zudem in der Umwelt persistent und verbreitet sich über weite Entfernungen. So können seine Auswirkungen Tausende von Kilometern vom Einsatzort entfernt auftreten und selbst in der Arktis Menschen, Tierwelt und Umwelt kontaminieren.

Lambda-Cyhalothrin wurde offiziell als „tödlich beim Einatmen“ eingestuft, es bewirkt Haut- und Augenreizungen, zudem sind Auswirkungen auf die Atemwege weit verbreitet.[4]

Mehr Informationen zu den Forderungen von PAN für die diesjährige BRSCOP:

https://pan-international.org/brs-cop-2025/

 

Mehr Informationen zur Baumwollstudie:

Press Release from PAN UK: https://www.pan-uk.org/site/wp-content/uploads/Pesticide_poisoning_cotton_farmers_Tanzania_PR_Final.pdf

[1] Kapeleka et al. (2025) Assessment of Unintentional Acute Pesticide Poisoning (UAPP) Amongst Cotton Farmers in Tanzania, Toxics, 13(4) https://www.mdpi.com/2305-6304/13/4/300 https://doi.org/10.3390/toxics13040300

[2] https://pan-international.org/wp-content/uploads/PAN_HHP_List.pdf

[3] Chemicals proposed for listing under the Stockholm Convention https://pops.int/TheConvention/ThePOPs/ChemicalsProposedforListing/tabid/2510/Default.aspx

[4] Naveen et al. (2023) Lethal neurotoxicity in lambda-cyhalothrin poisoning, The American Journal of Forensic Medicine and Pathology, 44(1). https://journals.lww.com/amjforensicmedicine/abstract/2023/03000/lethal_neurotoxicity_in_lambda_cyhalothrin.9.aspx DOI: 10.1097/PAF.0000000000000789

 




Aufruf an die Bayer-Aktionär*innen, sich gegen Angriffe auf den Gesundheits- und Umweltschutz zu stemmen

Am Vortag der morgigen Bayer Jahreshauptversammlung fordern mehr als 100 Organisationen aus aller Welt die Bayer-Aktionär*innen auf, sich gegen die schädliche Lobbypolitik des Konzerns zu stemmen, mit dem dieser in Europa und den USA Gesetze und Vorschriften zum Schutz der Bevölkerung zu unterlaufen versucht. (1)

In Europa arbeitete Bayer zusammen mit dem Lobbydachverband CropLife EU massiv daran, das EU Gesetz zur Pestizidreduktion zu Fall zu bringen – leider mit Erfolg. In den USA versucht Bayer derzeit die Gesetzeslage so zu ändern, dass Betroffene zukünftig daran gehindert werden, rechtliche Schritte einzuleiten, wenn sie durch ein Bayer-Produkt geschädigt wurden.

Tausende amerikanischer Beschäftigte in der Landwirtschaft und US-Bürger*innen haben vor Gericht geklagt, weil sie an Krebserkrankungen leiden, die auf den Einsatz des Herbizids Glyphosat zurückzuführen sind. Der Wirkstoff Glyphosat ist unter anderem in dem Bayer- und früheren Monsanto-Produkt RoundUp enthalten. Entschädigungszahlungen an die 181.000 Kläger und Klägerinnen hat dem Unternehmen bereits Milliarden US Dollar gekostet. Der Bayer Konzern versucht daher, Einfluss auf US-Behörden auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene zu nehmen mit dem Ziel, Opfer von Bayer-Produkten die Möglichkeit zu nehmen, Ansprüche zukünftig weiter geltend zu machen.

Verantwortlich für die weit verbreitete PFAS-Verschmutzung?

Bayer ist Entwickler und Hersteller vieler PFAS-Pestizide. Ein Abbauprodukt dieser „Ewigkeitschemikalien“ ist Trifluoracetat, besser bekannt als TFA. Dieses hormonell wirksame und mutmaßlich fortpflanzungsgefährdende Abbauprodukt verschmutzt Trinkwasser in großem Ausmaß. Die problematische Chemikalie wird auch von Pflanzen aufgenommen und wurde gerade in erheblichen Konzentrationen in europäischen Weinen nachgewiesen. Wir fordern: Konzerne müssen Verantwortung für ihre Produkte übernehmen. Dazu zählt auch die Verantwortung für die zum Teil gravierenden Verschmutzungen, die diese Produkte verursachen. Es geht nicht, dass Konzerne ihre wirtschaftliche Macht missbrauchen, um sich der Verantwortung für ihre Produkte zu entziehen.

(1) Offener Brief an die Bayer Aktionär*innen zum 25. April 2025.

Die Jahreshauptversammlung der Bayer-Aktionär*innen am Freitag, den 25. April kann im Internet live mitverfolgt werden (Link ist extern).