Tier- und Umweltschutzverbände appellieren an Agrarausschuss: „Setzen Sie sich gegen rechtswidrigen Verordnungsentwurf ein!“

Rechtliche Vorgaben zur Haltung von Muttersauen seit 28 Jahren ignoriert

Agrarausschuss des Bundesrates berät über die Fortsetzung der rechtswidrigen Haltungsform des Kastenstandes in der Schweinehaltung

Hamburg, 23.01.2019. Gemeinsame Pressemitteilung. Ein breites Bündnis aus über 20 Tier- und Umweltschutzverbänden fordert die Mitglieder des Agrarausschusses des Bundesrates auf, die Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) zurückzuweisen und sich nicht an der Legalisierung tierquälerischer Haltungsbedingungen zu beteiligen und damit eine Verletzung des Staatsziels Tierschutz in Kauf zu nehmen, um rein ökonomische Interessen über den Schutz und das Wohlbefinden der Tiere zu stellen. Die Empfehlung des Ausschusses wird Grundlage für die finale Entscheidung der Bundesländer zum Verordnungsentwurf am 14. Februar im Bundesrat sein.

Nutztiere werden auf engstem Raum gehalten, weil in der Lebensmittelproduktion allein die Kostenminimierung zählt. Die konventionellen Haltungspraktiken werden den natürlichen Ansprüchen der Tiere nur unzureichend gerecht. Vielfach müssen Medikamente wie Antibiotika eingesetzt werden, um Defizite in der Haltung und im Management auszugleichen. „Der unkritische Einsatz von Tierarzneimittel birgt außerdem die Gefahr, Böden und Gewässer zu belasten und andere Lebewesen und Ökosysteme zu schädigen. Eine vorsorgliche Erhaltung der Tiergesundheit durch tiergerechte Haltungsbedingungen kommt also nicht nur der Verpflichtung des Tierwohls zu Gute, sondern führt außerdem zu einer Entlastung der Umwelt durch eine verantwortungsvolle Reduktion des Bedarfs an Tierarzneimitteln“, sagt Tamara Gripp, Referentin für Landwirtschaft und Umwelt von PAN Germany.

Bereits zum 30.05.1988 wurden rechtliche Anforderungen seitens des Gesetzgebers zur Haltung von Sauen geschaffen, die auch nach einer eingeräumten Übergangsfrist bis zum 31.12.1991 nicht durch die Sauenhalter eingehalten und durch die Kontrollbehörden flächendeckend ignoriert wurden. Durch das sogenannte „Kastenstandurteil“ des Bundesverwaltungsgerichtes (BVerwG) vom 08.11.2016 – 3 B 11/16 – wurde diese Rechtsverletzung höchstrichterlich bemängelt.

Kastenstände müssen derzeit so ausgestaltet sein, dass jedes Schwein – wie in der TierSchNutztV vorgeschrieben – ungehindert in Seitenlage die Gliedmaßen ausstrecken kann. Das Ausstrecken der Gliedmaßen in Seitenlage ist eine wesentliche Haltungsvoraussetzung, da Schweine nur in dieser Position in die Tiefschlafphase gelangen. Dies kann, so die Richter am BVerwG, nur sichergestellt werden, wenn die Breite des Kastenstandes der Widerristhöhe des Schweines entspricht oder es seine Gliedmaßen ohne Behinderung in die benachbarten leeren Kastenstände ausstrecken kann.

Statt nun eine tragbare Tierhaltung ohne Kastenstand umzusetzen, missachtet der Bundesgesetzgeber ein höchstrichterliches Urteil und beabsichtigt nun mit der anstehenden Änderung der TierSchNutztV, die Anforderung des „Ausstreckens der Gliedmaßen in Seitenlage“ zu streichen und den seit 01.01.1992 widerrechtlich bestehenden Kastenständen Übergangsfristen von weiteren 15 und mehr Jahren einzuräumen.

Diese beabsichtigte Änderung hat einen rein monetären Ansatz, ohne sich mit den tatsächlichen Bedürfnissen eines Schweines zu befassen, und stellt eine erhebliche Verschlechterung der Haltungssituation für die Sauen dar. Die wirtschaftlichen Interessen des Tierhalters finden nach der aktuellen Rechtsprechung des BVerwG ggf. dort ihre Grenzen, wo Belange des Tierschutzes betroffen sind (vgl. BVerwG, Urt. v. 13.06.2019 – 3 C 28/16 – Rn. 18).

Durch diese Änderung sollen die widerrechtlich genehmigten Kastenstände legalisiert werden. Dies verstößt jedoch eklatant gegen das Staatsziel Tierschutz aus Art. 20a GG und das damit verbundene Verschlechterungsverbot sowie gegen die verhaltensgerechte Unterbringung von Tieren gemäß § 2 Nr. 1 TierSchG.

Wie bereits in mehreren Stellungnahmen ausgeführt, ist nicht nur die vorgesehene Änderung der TierSchNutztV zum Kastenstand aus Tierschutzsicht völlig unzureichend. Vielmehr entspricht die Haltung von Sauen in Kastenständen grundsätzlich nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Verhaltensbiologie und ist somit als Ganzes als verfassungs- und tierschutzrechtswidrig einzustufen.

 

Zusammenschluss Tier- und Umweltschutzverbände

Kontakte:




WIR HABEN ES SATT! – große Demo am 18.01. in Berlin

Unter dem Motto „Essen ist politisch!“ geht es auch in diesem Jahr wieder gemeinsam auf die Straße. Umwelt und Klima stehen unter massivem Druck und gleichzeitig engagieren sich mehr und mehr Menschen für bewussteren Konsum und eine zukunftsfähige Lebensweise. Jetzt ist die Politik gefordert nachzuziehen. In 2020 stehen wichtige Entscheidungen an, wie die Gestaltung der europäischen Agrarpolitik oder das Mercosur-Abkommen.

Bei der 10. Wir haben es satt! Demo am 18.01.2020 fordern wir gemeinsam mit Bäuer*innen, Verbraucher*innen, Umwelt-, Klima- und Naturschützerinnen, eine Politik, die die Agrarwende im Sinne der Landwirt*innen und Verbraucher*innen lenkt und Klima und Umwelt ausreichend schützt!

Alle PAN-Freund*innen sind herzlich eingeladen, sich uns anzuschließen. Wir haben diesmal einen eigenen Infostand am Platz der Kundgebungen (hinter dem Brandenburger Tor – linke Seite, wenn man Richtung Siegessäule schaut). Wir werden ab 10:00 Uhr vor Ort sein. Während der Demo werden wir uns in den bunten Zug mischen und kräftig die Fahnen schwingen.

Mehr Infos zur Veranstaltung im Aufruf zur Demonstration




Dokumentation – PAN Germany Workshop „Bittere Pillen – Mehr Schutz für Tier, Umwelt und Gesundheit“

 

PAN Germany Workshop

Um den gemeinsamen Diskurs für eine Verbesserung von Tier-, Umwelt- und Gesundheitsschutz anzuregen, lud PAN Germany am 21. November 2019 zu dem eintägigen Fachworkshop „Bittere Pillen – mehr Schutz für Tiere, Umwelt und Gesundheit“ nach Hamburg-Altona in die historische Vierländer-Kate im Altonaer Museum ein. Ziele der Veranstaltung waren, Informationen über den Einsatz von Tierarzneimitteln (insbesondere Antibiotika) in der Tierproduktion, Umweltbelastungen und Gesundheitsgefahren durch Tierarzneimittel und antimikrobielle Resistenzen sowie alternative Methoden auszutauschen, Handlungsoptionen für einen besseren Schutz der Umwelt (und Gesundheit) vor Arzneimittel-Belastungen zu erörtern und Maßnahmen für eine verantwortungsvolle Arzneimittelreduktion in der Tierhaltung im Sinne des Tierwohls zu konkretisieren. Zu den Teilnehmenden zählten Vertreter*innen des Natur- und Umweltschutzes von Bundes- und kommunalen Behörden sowie von Verbänden und Organisationen der Zivilgesellschaft im Bereich Tier-, Natur- und Umweltschutz, Tierhalter*innen, Tierärzt*innen und Journalist*innen. Die vorliegende Dokumentation soll den Teilnehmenden und all denjenigen, die nicht am Workshop haben teilnehmen können, ermöglichen, sich mit dem Thema über die Veranstaltung hinaus auseinanderzusetzen.

 

Hintergrund

Weltweit wurde die Tierproduktion erheblich intensiviert. Tierhalter*innen sehen sich zunehmend unter Druck, immer günstiger produzieren zu müssen. Nutztiere werden den Haltungsbedingungen angepasst und nicht umgekehrt. Der Einsatz von hochwirksamen Medikamenten ist längst zur Regel geworden. Wirtschaftliche Gewinne werden nicht nur auf Kosten des Tierwohls, sondern auch auf Kosten der Umwelt und der menschlichen Gesundheit generiert. Dass der unkritische Antibiotikaeinsatz in der Tierproduktion maßgeblich zur Verschärfung des Antibiotikaresistenzproblems beiträgt, ist mittlerweile wissenschaftlich anerkannt. Zwar ist die kritische Aufmerksamkeit gegenüber dem Einsatz von Antibiotika gestiegen, es ist allerdings noch Arbeit zu leisten, damit die Erkenntnisse über bestehende Zusammenhänge zwischen der eigenen Gesundheit, dem Verzehr tierischer Produkte, der Art der Tierhaltung, aus der diese Produkte stammen, und dem Vorkommen von Antibiotika in der Umwelt dazu führen, dass Alternativen in der Tierhaltung entsprechend gefordert und gefördert werden. Längst ist bewiesen, dass eine artgerechte Tierhaltung positiv auf das Wohlergehen von Tieren wirkt und somit auch auf deren Gesundheit. Eine vorsorgliche Erhaltung der Tiergesundheit durch ein Mehr an Tierwohl und die Reduktion des Bedarfs an Tierarzneimitteln gehen somit Hand in Hand. Daher sollten Maßnahmen zur Reduktion von Tierarzneimittel-Belastungen der Umwelt stets an der Ursache des Problems ansetzen und dazu beitragen, ein gesundes Aufwachsen der Tiere zu ermöglichen.

 

Programm

Nach der Begrüßung und einer allgemeinen Einführung zum Thema Tierarzneimittel von Tamara Gripp, Referentin für Landwirtschaft und Umwelt bei PAN Germany, und einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmenden, wurden in vier Fachvorträgen die Themenbereiche Tiermedizin, Tierhaltung sowie Umweltgefahren und Gesundheitsgefahren durch Tierarzneimittel und antimikrobielle Resistenzen intensiv betrachtet. Der Tierarzt und Homöopath Dr. Andreas Becker berichtete von seinen Erfahrungen als praktizierender Großtierarzt mit einem kritischen Blick auf den Einsatz von Tierarzneimitteln als chemische Werkzeuge in der Massentierhaltung. Herr Dr. Gunther Speichert aus
dem Fachgebiet für Arzneimittel, Wasch- und Reinigungsmittel vom Umweltbundesamt gab einen Einblick in die Vorkommen von Tierarzneimitteln in der Umwelt und erläuterte die Umweltverträglichkeitsprüfung und Schutzmaßnahmen, die sich aus dem gesetzlichen Rahmen der neuen europäischen Tierarzneimittelverordnung ableiten. Reinhild Benning, Agrarexpertin von Germanwatch e.V. und gelernte Landwirtin, thematisierte in ihrem Vortrag den Zusammenhang des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung und des Auftretens von antimikrobiellen Resistenzen sowie Möglichkeiten für eine umfassende Resistenz-Bekämpfung. Abschließend stellte PD. Dr. Julia Steinhoff-Wagner vom Institut für Tierwissenschaften an der Universität Bonn ihre Arbeit und eindrückliche Ergebnisse zu präventiven Maßnahmen in der Tierhaltung für eine Reduzierung von Tierarzneimitteln vor.

 

Diskussion

Im Anschluss an die Vorträge wurden offene Fragen geklärt und gemeinsam mögliche Maßnahmen für eine Tierarzneimittelreduktion im Sinne einer Verbesserung der Tiergesundheit und Entlastung der Umwelt diskutiert. Gefragt wurde unter anderem, ob die zukünftigen Ausschlusskriterien der Zulassung durch die neue Tierarzneimittelverordnung neben pbt-Eigenschaften (persistent – bioakkumulativ – toxisch) und vpvb-Eigenschaften (sehr persistent – sehr bioakkumulativ) auch edc-Eigenschaften (hormonschädlich) berücksichtigen würden. Die neue Verordnung sieht lediglich vor, endokrine Wirkungen beim Zielorganismus zu berücksichtigen. Wenn beobachtete Wirkungen Veränderungen umfassen, die auf endokrine Dysfunktion hindeuten, sind demnach weitere Prüfungen im Sinne einer sicheren Wirkung erforderlich. Hinsichtlich der neuen europäischen Gesetzgebung zu Tierarzneimitteln wurde angemerkt, dass bis zum Inkrafttreten im Jahr 2022 ein langer Umsetzungsprozess bevorstehe. Dieser Prozess beinhaltet die Erarbeitung von mehreren Rechtsakten. So ist beispielsweise noch offen nach welchen Kriterien in Zukunft Reserveantibiotika, die dann für den Einsatz in der Humanmedizin vorbehalten sind, definiert werden. PAN Germany und andere Organisationen hatten in der Vergangenheit gefordert, sich dafür an den einheitlichen Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu orientieren. Besonders intensiv wurden Defizite bezüglich der Preisgestaltung und Wertschätzung diskutiert. Es ist bekannt, dass in der Tierproduktion nur geringe Gewinnspannen erzielt werden. Dazu kommt, dass Präparate wie Trockensteller, die Antibiotika enthalten, günstiger sind als die Präparate ohne chemisch-synthetische antibiotische Wirkstoffe. Solche falschen Anreize führen dazu, dass allein aus ökonomischen Gründen Antibiotika zum Einsatz kommen und Alternativen unwirtschaftlich erscheinen. In diesem Zusammenhang wurden auch die Vor- und Nachteile einer staatlichen Lenkung durch eine Steuer oder Abgabe auf Antibiotika in der Tierhaltung erörtert. Insgesamt wurde die Notwendigkeit einer artgerechten Haltung und Fütterung hervorgehoben. Einigkeit bestand darüber, dass Konzepte nach einem präventiven Gesundheitsmanagement großes Potenzial bieten, aber mehr Anstrengungen auf allen beteiligten Ebenen notwendig sind, um den Einsatz von Arzneimitteln in der Tierproduktion verantwortungsbewusst zu reduzieren. Ein interessanter Ansatz in diesem Zusammenhang könnte sein „Gesundheit statt Medikamente“ zu verkaufen.

Dokumentation – PAN Germany Workshop "Bittere Pillen - Mehr Schutz für Tier, Umwelt und Gesundheit"

Dokumentation – PAN Germany Workshop "Bittere Pillen - Mehr Schutz für Tier, Umwelt und Gesundheit"

Datum: 16. Dezember 2019 8.51 MB

PAN Germany Workshop, 21. November 2019 in Hamburg-Altona. "Bittere Pillen - Mehr Schutz für Tier,...
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Ein Sieg für den Verbraucherschutz: Die EU verbietet die neurotoxischen Pestizide Chlorpyrifos und Chlorpyrifos-methyl

Die Mitgliedsstaaten haben heute im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (SCOPAFF) gegen eine Wiedergenehmigung der Pestizidwirkstoffe Chlorpyrifos and Chlorpyrifos-methyl in der EU gestimmt. Die Verbote der Hirn und Intelligenz von Kindern gefährdenden Wirkstoffe wird von PAN Germany und anderen Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen sehr begrüßt.

 

Gemeinsame Pressemitteilung (ENG)

 




Diskussionsveranstaltung am 28.11.19 in Hamburg: Pestizide in Brasilien – Die agrarökologische Bewegung kämpft für ein Leben ohne Agrar-Gifte

„Das Leben ist Agrarökologie“, so sagt eine Kleinbäuerin aus Südbrasilien. Ihre Familie ist eine von vielen, die ein Leben ohne Gift leben wollen. Dafür kämpfen sie um Land und setzen auf einen vielfältigen Anbau mit Agroforst und traditionellem Saatgut. In einem Land, das von gentechnisch verändertem Soja- und Maisanbau dominiert ist, ist dies kein einfaches Unterfangen. Brasilien ist der größte Pestizidmarkt der Welt, mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung vor Ort.

Im Bundesstaat Parana hat sich eine starke soziale Bewegung gebildet, die Alternativen zum agrarindustriellen Model aufzeigt. Wichtige Errungenschaften werden jedoch von der aktuellen brasilianischen Regierung unter Jair Bolsonaro bedroht. Fördergelder wurden gestrichen und viele Bäuerinnen und Bauern, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen werden bedroht. Sie brauchen dringend mehr internationale Unterstützung und Aufmerksamkeit.

Mireille Remesch, Agrar Koordination, war im Oktober in Parana und berichtet wie die Menschen in diesen schwierigen Zeiten für Agrarökologie kämpfen und welche Herausforderungen damit verbunden sind.

Susan Haffmans, Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. umreißt das Pestizidproblem und stellt Ergebnisse der Studie „Giftige Exporte. Die Ausfuhr hochgefährlicher Pestizide von Deutschland in die Welt“ vor.

Moderation: Petra Zivkovic, umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V.

28.11.2019 um 19.30 Uhr in der GLS Bank, Düsternstraße 10, 20355 Hamburg

Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung von Agrar Koordination, Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. und umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V.

Flyer zur Veranstaltung




Launch der Europäische Bürgerinitiative „Save Bees and Farmers“ – Bienen und Bauern retten

Heute ist es so weit! Am 25.11.2019 startet die Europäische Bürgerinitiative „Save Bees and Farmers“, die chemisch-synthetische Pestizide bis 2035 aus dem Verkehr ziehen, Landwirt*innen beim Umstieg auf eine umweltfreundliche Landwirtschaft unterstützen und Bienen und Ökosysteme retten will. 90 Organisationen aus 17 EU-Ländern aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Landwirtschaft und Imkerei tragen die Kampagne gemeinsam. Ziel ist es, bis September 2020 mindestens eine Million Unterschriften zu sammeln, damit EU Kommission und  EU Parlament erwägen, die Forderungen gesetzlich zu verankern.

Organisationen und Wissenschaft fordern eindringlich einen Systemwandel, um den Zusammenbruch von Natur und Umwelt zu stoppen. Ein Viertel der Wildtiere in Europa ist stark bedroht, die Hälfte unserer Naturgebiete befindet sich in einem kritischen Zustand und unsere Lebensgrundlagen sind in Gefahr. Unterdessen werden Millionen von Bäuer*innen durch unfairen Wettbewerb und mangelnde politische Unterstützung vom Markt gedrängt.

 

Jetzt unterzeichnen auf www.savebeesandfarmers.eu

 

Die Europäische Bürgerinitiative fordert die EU Kommission auf, Gesetzesvorschläge einzubringen für:

  • Schrittweiser Ausstieg aus synthetischen PestizidenDer Einsatz von synthetischen Pestiziden wird bis 2030 um 80 Prozent reduziert. Bis 2035 steigt die EU komplett aus der Nutzung der Ackergifte aus.
  • Maßnahmen zur Erholung der BiodiversitätBiotopflächen in landwirtschaftlichen Flächen werden wiederbelebt und Produktionsmethoden so gestaltet, dass die Landwirtschaft wieder einen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt leistet.
  • Unterstützung der Bäuerinnen und BauernDie Europäische Agrarpolitik wird reformiert. Kleinteilige, vielfältige und nachhaltige landwirtschaftliche Strukturen werden bevorzugt, der Ökolandbau ausgeweitet sowie die Forschung zu pestizid- und gentechnikfreiem Anbau gefördert.

Mehr dazu in der offizielle Pressemitteilung zum Launch der EBI




PAN Germany Workshop_Programm_Bittere Pillen – mehr Schutz für Tiere, Umwelt und Gesundheit

Um Raum für einen gemeinsamen Diskurs für eine Verbesserung von Tier-, Umwelt- und Gesundheits-schutz zu schaffen, lädt PAN Germany am 21. November 2019 Interessenvertreter*innen aus den Be-reichen Tier-, Natur- und Umweltschutz, Tierhalter*innen, Tierärzt*innen, Journalist*innen, politische Entscheidungsträger*innen und Interessierte zum Workshop „Bittere Pillen – mehr Schutz für Tiere, Umwelt und Gesundheit“ mit Fachvorträgen und Diskussion nach Hamburg ein.




Resumen: ¿INFRAVALORACIÓN CRÓNICA? Una revisión de la evaluación de la Unión Europea sobre el riesgo carcinogénico de 10 pesticidas

El glifosato, uno de los pesticidas más utilizados en el mundo y que ha sido relacionado con múltiples efectos negativos para la salud, volvió a ser autorizado en 2017 en el mercado europeo para un periodo de cinco años. Esta fue una decisión controvertida, en especial, porque para la evaluación oficial de carcinogenicidad de este pesticida se realizó un uso defectuoso y distorsionado de las pautas y documentos de orientación de la Unión Europea [1]. Estas críticas también plantearon dudas acerca de la forma en la que las autoridades europeas realizan las evaluaciones de carcinogenicidad. En un esfuerzo por resolver estas dudas, hemos realizado una revisión de las secciones sobre carcinogenicidad de diez pesticidas en los borradores de los Informes de Evaluación para la Renovación (RARs, por sus siglas en inglés).




Biodiversitäts- und Gewässerschutz brauchen Rechtssicherheit

Berlin, Hamburg, 21.10.2019. Gemeinsame Pressemitteilung von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschlands (NABU), Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) und dem Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany). Die Umweltverbände NABU, BUND, DNR und PAN fordern die Bundesregierung auf, eine rechtssichere Klärung von Zulassungsauflagen zum Schutz der biologischen Vielfalt und des Grundwassers bei der Auslegung von EU-Recht zu ermöglichen.

Die Verbände verweisen auf den Beschluss der der Bundesregierung im Koalitionsvertrag, den Einsatz glyphosathaltiger Pestizide mit einer systematischen Minderungsstrategie „deutlich und mit dem Ziel einzuschränken, die Anwendung so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden und die dafür notwendigen Maßnahmen in einem EU-rechtskonformen Rahmen zu verankern“.

Dieses vereinbarte Ziel sehen die Verbände durch Urteile des Verwaltungsgerichtes Braunschweigs mit Verweis auf fehlende methodische Verfahren in Frage gestellt. Daher sei eine weitere juristische Klärung unerlässlich, um die sowohl von der Bundesregierung als auch EU-weit beschlossene Prüfung und Berücksichtigung negativer Effekte von Pestiziden für Biologische Vielfalt und Gewässer rechtssicher umzusetzen.

„Wenn die Bundesregierung nicht riskieren will, dass ihre Versprechen und Beschlüsse Papiertiger und Gegenstand jahrelanger Rechtsstreitigkeiten werden, muss sie dafür sorgen, dass das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bis 28. Oktober 2019 Revision gegen die Urteile einlegt“, so die Verbände in ihrer Bewertung. Da das für die Fachbehörde zuständige Bundeslandwirtschaftsministerium das bisher ablehne und sich damit gegen die Forderung von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium stelle, sei das Kanzleramt in der Pflicht, umgehend eine Klärung am Kabinettstisch bzw. Weisung zu veranlassen.

Die Bundesregierung stehe, auch mit dem Beschluss des Aktionsprogrammes Insektenschutz, für eine Trendwende beim Schutz der Artenvielfalt im Wort. Dazu gehört, dass sie für die Vollzugsfähigkeit von Beschlüssen und eine Auslegung von EU-Recht im Sinne des politischen Willens der Gesetzgeber und für alle EU-Mitgliedstaaten sorgt. Wie wichtig dieses Thema den Bürgerinnen und Bürgern ist, zeigten die hohe Beteiligung an zahlreichen Initiativen wie die Volksbegehren zum Artenschutz oder die heute im Bundestag debattierte Petition Pestizidkontrolle der Aurelia-Stiftung.

weitere Informationen zu den Fällen und Urteilen: siehe Pressemitteilung des Umweltbundesamtes

Fachliche Rückfragen:

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Silvia Bender, Abteilungsleitung Biodiversität, silvia.bender@bund.net, Tel. 030-275 86 511

Deutscher Naturschutzring (DNR)
Ilka Dege, Koordination Biodiversitätspolitik, ilka.dege@dnr.de, Tel. 030-678 1775 917

Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Verena Riedl, Referentin Biodiversität und Ökotoxikologie, verena.riedl@nabu.de, Tel. 0172 3266577

Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany)
Susanne Smolka, Referentin Pestizide/ Biozide, susanne.smolka@pan-germany.org, Tel. 040-399 1910-24




Carcinogenicity assessment was flawed for 4 out of 10 pesticides, new report shows

Brussels, Hamburg, 17.10.2019. Press release. A new review of carcinogenicity assessments of pesticide active ingredients shows 40 percent of them are not carried out in compliance with existing European guidelines, leading to possible continued exposure of farmers and consumers to cancer-causing pesticides [1]. In 30 percent of the cases significant details were missing from the dossiers, raising uncertainties about how European authorities came to a conclusion.

The report ‘Chronically underrated – A review of the EU carcinogenic hazard assessment of 10 pesticides’, released today by Pesticide Action Network (PAN) Germany and the Health and Environment Alliance (HEAL) analysed the carcinogenicity sections of the draft Renewal Assessments Reports (RARs) of ten pesticides [2]. The review, performed by senior toxicologist Peter Clausing, focused on how the sections describing carcinogenicity studies in rats and mice in the EU assessment documents complied with the applicable guidelines and guidance documents of the EU and the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD).

“After discovering a considerable number of flaws in the carcinogenicity assessment of glyphosate, it was the logical next step to investigate whether similar problems occurred with other pesticides. Analysing these ten RARs has made it clear that at least three of the pesticides should have been classified as ‘presumed’ human carcinogens, rather than just ‘suspected’ human carcinogens”, explained Susan Haffmans, Senior Advisor on Pesticides at PAN Germany.

The carcinogenicity classification triggers the regulatory fate of a pesticide active ingredient. Pesticides classified as ‘suspected’ human carcinogens can be marketed, while those classified as ‘presumed’ human carcinogens cannot or must be withdrawn [3].

Our report shows that:
– For three pesticides, the outcome of our review was similar to that of the European authorities: chlorothalonil, diuron, forchlorfenuron;
– For three pesticides, the outcome of our review differed from that of the European authorities and we found that the classification should be upgraded: folpet, pirimicarb and thiacloprid;
– For one pesticide, our review found that severe data gap should have been identified by the European authorities and a flawed decisive carcinogenicity should not have been accepted: phosmet;
– For three pesticides, our review found that reports were not sufficiently informed to allow any conclusive external review: captan, chlorpropham, dimoxystrobin.

“The current rise of non-communicable diseases including cancer means that Europe cannot afford the health price of flawed pesticides classifications”, commented Genon K. Jensen, Executive Director of the Health and Environment Alliance (HEAL). “Committing to a rigorous implementation of European laws should be a founding block of reaching Europe’s zero-pollution objective to prevent diseases and protect people, starting with farmers, from substances toxic to their health.”

PAN Germany and HEAL call on the European Commission President-elect Ursula von der Leyen to pay particular attention to a more rigorous application of existing pesticide legislation and guidance documents. In her recent confirmation hearing at the European Parliament, the Commissioner-designate for Health Stella Kyriakides already agreed Europe needs to reduce dependency on pesticides and stimulate the take-up of low-risk and non-chemical alternatives [4].

Contact:

Dr. Peter Clausing, Executive board member Pesticide Action Network (PAN) Germany, peter.clausing@pan-germany.org

Yannick Vicaire, Chemicals and Health Policy campaigner Health and Environment Alliance (HEAL) , yannick@env-health.org

Notes to editor:

[1] Chronically Underrated, Peter Clausing, October 2019.
[2] The ten pesticides reviewed included Captan, Chlorotalonil, Chlorpropham, Dimoxystrobin, Diuron, Folpet, Forchlorfenuron, Phosmet, Pirimicarb and Thiacloprid.
[3] Article 3.6.3 of regulation 11/072009 states: “An active substance, safener or synergist shall only be approved, if, on the basis of assessment of carcinogenicity testing carried out in accordance with the data requirements for the active substances, safener or synergist and other available data and information, including a review of the scientific literature, reviewed by the Authority, it is not or has not to be classified, in accordance with the provisions of Regulation (EC) No 1272/2008, as carcinogen category 1A or 1B…”
[4] Answers to the European Parliament questionnaire to the Commissioner-Designate Stella Kyriakides, Commissioner-designate for health

Other publications on this topic from Dr. Peter Clausing include:
– Clausing et al. (2018): Pesticides and public health: a review of the regulatory approach to assessing the carcinogenicity of glyphosate in the European Union. J. Epidemiol. Community Health 72, 668–672
Pesticide Action Network Europe (2018): Ensuring a higher level of protection from pesticides in Europe

The Pesticide Action Network Germany (PAN Germany) is a nongovernmental organisation informing about the negative consequences of pesticide use and promoting environment-friendly and socially fair alternatives. PAN Germany is part of the PAN International network. Our work comprises critical analyses of pesticides and their use, policy advice practical advice for farmers and consumers.

The Health and Environment Alliance (HEAL) is the leading not-for-profit organisation addressing how the environment affects human health in the European Union (EU) and beyond. HEAL works to shape laws and policies that promote planetary and human health and protect those most affected by pollution, and raise awareness on the benefits of environmental action for health.

CHRONICALLY UNDERRATED? A review of the European carcinogenic hazard assessment of 10 pesticides

CHRONICALLY UNDERRATED? A review of the European carcinogenic hazard assessment of 10 pesticides

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This report, commissioned by Pesticide Action Network (PAN) Germany and by the Health and Environment...
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Summary: CHRONICALLY UNDERRATED? A review of the European carcinogenic hazard assessment of 10 pesticides

Summary: CHRONICALLY UNDERRATED? A review of the European carcinogenic hazard assessment of 10 pesticides

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Glyphosate, one of the world’s most widely used pesticides that has been linked to multiple negative...
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Zusammenfassung: CHRONISCH UNTERBEWERTET? Eine Überprüfung des EU-Bewertungsverfahrens zur Krebsgefahr von 10 Pestiziden

Zusammenfassung: CHRONISCH UNTERBEWERTET? Eine Überprüfung des EU-Bewertungsverfahrens zur Krebsgefahr von 10 Pestiziden

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Glyphosat, eines der meistverwendeten Pestizide der Welt, das mit verschiedenen negativen Auswirkungen...
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Resumen: ¿INFRAVALORACIÓN CRÓNICA? Una revisión de la evaluación de la Unión Europea sobre el riesgo carcinogénico de 10 pesticidas

Resumen: ¿INFRAVALORACIÓN CRÓNICA? Una revisión de la evaluación de la Unión Europea sobre el riesgo carcinogénico de 10 pesticidas

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El glifosato, uno de los pesticidas más utilizados en el mundo y que ha sido relacionado con múltiples...
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