Veröffentlichtung der aktualisierten Liste hochgefährlicher Pestizide

Die heutige Veröffentlichung der aktualisierten PAN-Liste der hochgefährlichen Pestizide (HHP) fällt zusammen mit einem Schlüssel-Treffen zum weltweiten Chemikalienmanagement, dem Strategic Approach for International Chemicals Management (SAICM) in Stockholm.

Die neue Version der PAN HHP Liste beinhaltet 306 Chemikalien. Diese hochgefährlichen Pestizide gefährden Menschen und ihre Umwelt weltweit. Die Weltgemeinschaft muss endlich handeln und die Exposition von Menschen und ihrer Umwelt mit diesen gefährlichen Chemikalien beenden. PAN ruft die Weltgemeinschaft darum dazu auf, ein international verbindliches Regelwerk für Pestizide zu schaffen. Denn obwohl Pestizide als globale Bedrohung für Gesundheit, Entwicklung und Umwelt anerkannt werden und trotz einer Vielzahl internationaler Pestizid-Konventionen und -Vereinbarungen, ist die globale Regulierung von Pestiziden unzureichend und lückenhaft.

Pestizide sind die einzigen giftigen Chemikalien, die in großer Menge absichtlich in die Umwelt freigesetzt werden. Pestizide kontaminieren heute jedes Umweltmedium und kommen selbst an Orten vor, die weit entfernt von ihrer Verwendung liegen. Hochgefährliche Pestizide haben verheerende Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, auch auf Nutzinsekten. Sie untergraben die Nachhaltigkeit der Produktion von Nahrungsmitteln und schädigen jedes Jahr eine unbekannte Anzahl von LandarbeiterInnen, Kindern und Tieren.

Zu den neun, in der aktualisierten Fassung der HHP-Liste neu aufgenommenen Pestiziden zählen u.a. Carbetamid aufgrund seiner Einstufung als mutmaßlich reproduktionstoxisch, Cyanamid aufgrund seiner hormonschädigenden Eigenschaften und Emamectin benzoat wegen seiner besonderen Gefährdung von Umwelt und Bienen.

Die aktualisierte Liste enthält nun auch Pestizide, die von der Vertragsstaatenkonferenz und dem Chemical Review Committee der Rotterdamer Konvention der Vereinten Nationen (PIC-Konvention) als „PIC-Pestizid“ anerkannt wurden, die jedoch aus politischen Gründen bislang noch nicht offiziell in der Rotterdamer Konvention gelistet wurden.

Die PAN HHP-Liste listet Pestizid-Wirkstoffe auf, die für die menschliche Gesundheit, für Tiere und für die Umwelt besonders gefährlich sind. Hierzu zählen Pestizide, die beispielsweise als krebserregend, fortpflanzungsschädigend, erbgutverändernd, hormonschädlich, ozonschädlich oder hoch bienengefährlich eingestuft sind.