NGOs fordern mehr Transparenz beim Einsatz von Agrarchemikalien

Derzeit wird ein Entwurf für eine neue EU-Verordnung zur Erhebung und Veröffentlichung von Agrarstatistiken in den europäischen Gremien debattiert (Commission’s proposal for a regulation on statistics on agricultural input and output, SAIO). Diese neue Agrarstatistik-Verordnung soll mehrere EU-Verordnungen ersetzen, darunter auch die Pestizid-Statistikverordnung EG/1185/2009. PAN Germany unterstützt ein gemeinsames NGO-Papier mit Verbesserungsvorschlägen und berichtete bereits ausführlich im Oktober 2021.

Eine europäische NGO-Allianz aus 28 zivilgesellschaftlichen Organisationen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes sowie Imkerverbände wendet sich nun mit einem offenen Brief u.a. an die Ständigen Vertretungen bei der EU. Ein Zusammenschluss von 8 deutschen NGOs sendete den offenen Brief in deutscher Übersetzung an die geschäftsführende Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner sowie an die Verhandlungspartner*innen der Koalitionsverhandlungen im Bereich Landwirtschaft und Ernährung.

Die zivilgesellschaftlichen Organisationen appellieren an die Adressaten, die wichtigsten Punkte des Kommissionsvorschlags sowie essentielle Änderungsanträge des Europäischen Parlaments zu unterstützen, um folgende Punkte sicherzustellen:

  1. Jährliche systematische und elektronische Sammlung der Aufzeichnungen aller Landwirt:innen über ihren Pestizideinsatz
  2. Die Erhebung von Daten nicht nur über Pestizideinsätze, sondern auch über Biozide und Tierarzneimittel
  3. Die systematische Veröffentlichung von Daten über den Einsatz von Pestiziden in einer aussagekräftigen Detailtiefe
  4. Der uneingeschränkte und einfache Zugang zu den Rohdaten für europäische und nationale Behörden

Offene Briefe: