1. Oktober 2018 · Rubrik: Pestizide

Deutscher Naturschutztag fordert umfassenden Schutz mariner Lebensräume – auch vor Pestizid-Belastungen

Um unsere Meere und Küsten ist es schlecht bestellt: Klimawandel, Versauerung, nicht nachhaltige Fischereipraktiken und Aquakulturen, militärischer Nutzung, Verlärmung, Vermüllung, Belastung durch Nähr-und Schadstoffe aus der Landwirtschaft und weitere Faktoren tragen zum schlechten Zustand der Meere bei.

Die 1300 TeilnehmerInnen des 35. Deutsche Naturschutztages befasste sich vom 25.9. bis 29.-09.18 intensiv mit den drängenden Problemen des Meeresschutzes und fassten ihre Forderungen an Politim und Zivilgesellschaft abschließend in der Kieler Erklärung „Klarer Kurs für Meere und Küsten“ zusammen.

Im Fokus der Erklärung steht der nachhaltige Schutz der marinen Lebensräume und Lebensgemeinschaften. Die TeilnehmerInnen fordern in der Kieler Erklärung, u.a. die Einträge von Nähr- und Schadstoffen erheblich zu reduzieren. Dabei wird auch die Belastung mit Pestiziden thematisiert. Hierzu heißt es in der Erklärung: „Vor allem die intensive Landwirtschaft trägt über diffuse Einträge von Nährstoffen und Pestiziden neben Abwässern aus der Schifffahrt, Klärschlämme sowie diffuse Einträge über die Luft (…) maßgeblich zur Belastung bei.“

Daher fordern die TeilnehmerInnen des 34. DNT:
• Die Konsequente Ausrichtung der Agrarpolitik an nachhaltigem Ressourcen- und Gewässerschutz.
• Die Einführung einer Stickstoffüberschuss- und Pestizidabgabe; Aufhebung der Freistellung der Landwirtschaft beim Abwasserabgabengesetz.
• Ein Gesetzliches Verbot bzw. eine drastische Reduktion des Ackerbaus, der Düngung und des Pestizideinsatzes in den Überschwemmungsgebieten an Fließgewässern.

Die Teilnehmer heben hervor: Der umfassende Schutz der Meere betrifft die Weltgemeinschaft ebenso wie jeden Staat und letztlich auch jeden einzelnen Menschen. Alle müssen handeln. Ein Nichthandeln gefährdet unser aller Zukunft und die der Meeresnatur in unverantwortlicher Weise. Daher fordern die Teilnehmenden des 34. Deutschen Naturschutztags die Landesregierungen, die Bundesregierung, die Europäische Union sowie die Staatengemeinschaft auf, umgehend die in der Erklärung genannten Schritte anzugehen und die notwendigen Lösungen umzusetzen. Nichtregierungsorganisationen sind aufgefordert, diesen Prozess aktiv zu begleiten, konsequent zu unterstützen und die notwendige Umsetzung kontinuierlich einzufordern.

Fotorechte: Rosel Eckstein /pixelio.de